Umweltminister: "Es gibt keine Alternative zu grünem Stahl"

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Umwelt- und Klimaschutzminister Carsten Schneider (SPD) hat die Grüner-Stahl-Strategie der Bundesregierung verteidigt. "Ohne grünen Stahl werden wir unsere Klimaziele reißen", sagte Schneider dem Nachrichtenportal T-Online. Schneider betonte zudem die ökonomischen Vorteile von klimaneutral hergestelltem Stahl.
"Wir brauchen grünen Stahl auch, um die wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit unseres Landes zu sichern. Daher werden wir die
Nachfrage nach unserem grünen Stahl durch gezielten Einkauf stärken
müssen."
Die Ankündigung des Stahlkonzerns ArcelorMittal, seine
Produktion in Bremen und Eisenhüttenstadt doch nicht klimaneutral
umzustellen, kritisierte Schneider scharf. "Im Fall von ArcelorMittal
handelt es sich um einen sehr großen, weltweit tätigen Konzern, der
seine Standorte in Teilen auch gegeneinander ausspielt."
Der Bund
und das Land Bremen hätten mit 1,3 Milliarden Euro "sehr viele
Fördermittel" mobilisiert. "Die Entscheidung gegen diese Unterstützung
und damit auch gegen den Standort Deutschland ist in meinen Augen nicht
nachvollziehbar." Auch die Beschäftigten erwarteten von ihrem
Arbeitgeber zu Recht, dass er seine Zusagen einhalte. "Es geht auch um
Arbeitsplätze, die durch diese Absage bedroht sind."
Schneider
plädierte zugleich für Gelassenheit: "Man darf sich jetzt nicht zu sehr
ins Bockshorn jagen lassen von einem sehr großen, geschäftstüchtigen
Konzern." Es gebe keine Alternative zu grünem Stahl. Das wisse auch
ArcelorMittal. Drei andere Stahlunternehmen in Deutschland investierten
in die neuen Technologien hier vor Ort.
An der Strategie, eine
eigene Stahlproduktion in Deutschland zu halten, will der Minister
festhalten: "Als drittgrößte Industrienation brauchen wir eine eigene
Stahlindustrie in Deutschland, auch um uns vor den Turbulenzen auf dem
Weltmarkt etwas zu schützen." Ein erster Schritt könnte ein Stahlgipfel
sein, wie ihn auch Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) ins Gespräch
gebracht habe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur