Thüringer Verfassungsschutz warnt vor islamistischen Anschlägen

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Nach Einschätzung des Thüringer Verfassungsschutzchefs Stephan Kramer wächst mit der Eskalation zwischen Israel und dem Iran die Gefahr von islamistisch motivierten Anschlägen in Deutschland. "Wir müssen davon ausgehen, dass der Iran seine bekannten Netzwerke, darunter die 'Achse des Widerstands', nutzen wird, um mit Terroranschlägen gegen jüdische beziehungsweise israelische Einrichtungen, aber auch die westlichen Unterstützer Israels generell aktiv zu werden", sagte Kramer dem "Handelsblatt".
Die islamistisch-dschihadistische Bedrohungslage in Deutschland sei ohnehin "seit langem anhaltend hoch".
Gefahren
gehen laut Kramer von sogenannten Proxys aus, von Teheran eingesetzten
Terrorgruppen. "Denkbar ist auch, dass der Iran inländische Islamisten
benutzt, um Anschläge zu verüben", sagte der Verfassungsschützer. "Es
soll mit dem Terror ein Klima der Angst in den westlichen Heimatländern
befördert und schließlich damit auch die Solidarität mit Israel
geschwächt werden." Auch andere Formen der Bedrohung seien möglich. Die
Verbündeten Iran und Russland tauschten nicht nur Drohnen aus, sondern
auch Erfahrungen hybrider Kriegsführung.
Kramer befürchtet zudem,
dass sich in Deutschland lebende Palästinenser nun mit dem Iran
solidarisieren und den Konflikt hierzulande eskalieren. Zur "Achse des
Widerstands" gehörten auch palästinensische Gruppierungen, sagte er.
"Wir erleben schon jetzt regelmäßig auch gewalttätige Ausschreitungen
und offensiven Antisemitismus bei Versammlungen auf deutschen Straßen."
Antisemitische Übergriffe hätten bereits zugenommen, "und wir müssen
davon ausgehen, dass die Hemmschwelle weiter sinken wird, auch
gewalttätig zu werden".
Quelle: dts Nachrichtenagentur