Familienministerium begrüßt Initiative gegen Lootboxen

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Das Bundesfamilienministerium zeigt sich erfreut über die Bundesratsinitiative aus Mecklenburg-Vorpommern für eine strengere Regulierung sogenannter Lootboxen in Online-Spielen. "Initiativen, die den Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Blick nehmen, sind prinzipiell zu begrüßen", teilte das Ministerium am Montag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur mit.
Lootboxen sind virtuelle Schatztruhen mit zufallsbasierten Inhalten, die
mit echtem Geld bezahlt werden können, ohne dass die Spieler vorher
wissen, was sie erhalten.
Zum heutigen Aufwachsen von Kindern und
Jugendlichen gehörten Games als fester Bestandteil dazu, so das
Ministerium. Dabei lauerten jedoch auch Risiken, wie "die Konfrontation
mit Kostenfallen". Derartige Phänomene könnten mit einem Kontrollverlust
über finanzielle Ausgaben einhergehen und die Entwicklung eines
dysfunktionalen oder exzessiven Spielverhaltens begünstigen.
"Gerade
Lootboxen können für Kinder und Jugendliche problematisch sein, da sie
glücksspielähnliche Mechanismen enthalten und zu exzessiver
Mediennutzung anreizen können", so das Ministerium gegenüber der dts
Nachrichtenagentur.
Weiter verwies das Haus von Ministerin Karin
Prien (CDU) auf die seit 2023 geltenden Regeln bei der Vergabe von
Alterskennzeichnungen für digitale Spiele. Dabei spielten auch
sogenannte "Interaktions- und Nutzungsrisiken, wie Kostenfallen und
glücksspielähnliche Elemente" eine Rolle. Das zeige auch Wirkung:
"Ungefähr ein Drittel aller seither geprüften Spiele mit
Online-Funktionen wurden aufgrund von Interaktionsrisiken wie unter
anderem Lootboxen mit einer höheren Alterseinstufung versehen."
Zusätzlich
werde durch textliche Hinweise (Deskriptoren) neben den
Alterskennzeichen darauf hingewiesen, welche Zusatzfunktionen über den
Inhalt des Mediums hinaus in dem Spiel enthalten seien. Auch auf
EU-Ebene wolle man sich für ein Verbot "unlauterer Geschäftspraktiken
wie Dark Patterns und süchtig machenden Designs" im geplanten "Digital
Fairness Act" einsetzen, kündigte das Ministerium gegenüber der dts
Nachrichtenagentur an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur