MPK: Grüne kritisieren Bund-Länder-Beschlüsse scharf
Die Grünen-Bundestagsfraktion hat die Beschlüsse von Bund und Ländern auf der Ministerpräsidentenkonferenz scharf kritisiert. "Friedrich Merz und Lars Klingbeil spielen ein falsches Spiel", sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch der "Rheinischen Post". Kanzler und Vize-Kanzler hätten angekündigt, dass aus dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen nur zusätzliche Investitionen bezahlt werden sollten.
"Dann haben sie ein Steuergesetz vorgelegt, dass Ländern und Kommunen
allein bis 2029 über 30 Milliarden Euro entzieht. Diese gigantischen
Finanzlöcher sollen künftig mit den Schulden geschlossen werden, die
eigentlich für neue Investitionen gedacht waren. Ganz bewusst wollen sie
die Milliarden zum Stopfen der von Merz und Klingbeil gerissenen
Haushaltslöcher nutzen", sagte Audretsch.
Er bezog sich dabei auf
den Beschlusstext der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler
Merz (CDU) vom Donnerstagabend. Darin heißt es bezüglich des
100-Milliarden-Anteils der Länder am Sondervermögen: "Bund und Länder
sind sich einig, dass insbesondere die Zusätzlichkeit entfällt." Der
Beschluss widerspricht der Vereinbarung von Union und SPD mit den Grünen
zur Grundgesetzänderung für das Sondervermögen.
"Erst lassen
Merz und Klingbeil die Länder und Kommunen finanziell ausbluten, dann
vereinbaren sie mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten,
dass die 'Zusätzlichkeit' beim Einsatz der neuen Milliarden-Kredite
komplett entfällt, um damit die Löcher wieder zu stopfen", sagte
Audretsch. "Diese Täuschungsmanöver entsprechen nicht dem Geist der
Verhandlungen zur Grundgesetzänderung und sind finanzpolitisch
unseriös."
Quelle: dts Nachrichtenagentur