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Roth: Einleitung von Verfahren "große Belastung für die Glaubwürdigkeit" von Schavan

Archivmeldung vom 23.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Annette Schavan Bild: Laurence Chaperon / CDU/CSU-Fraktion
Annette Schavan Bild: Laurence Chaperon / CDU/CSU-Fraktion

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hat erklärt, dass die Einleitung des Verfahrens zur Prüfung der Aberkennung des Doktortitels von Bundesbildungsministerin Annette Schavan eine "große Belastung für die Glaubwürdigkeit" der CDU-Politikerin sei.

"Erst einmal gilt die Unschuldsvermutung, auch für Annette Schavan. Das Verfahren wird ja ergebnisoffen geführt", sagte Roth der "Welt". "Aber dass die Universität Düsseldorf nach intensiver Prüfung überhaupt ein Verfahren zur Aberkennung ihres Doktortitels eingeleitet hat, ist bereits eine große Belastung für die Glaubwürdigkeit der für Wissenschaft und Forschung zuständigen Ministerin und schadet dem Ansehen des Wissenschaftsstandortes Deutschland", so Roth weiter.

Sollte Schavan der Doktortitel tatsächlich aberkannt werden, "wäre ihr Verbleib im Amt ein Bärendienst an der Wissenschaft", betonte die Grünen-Vorsitzende.

SPD-Politiker Stegner legt Schavan indirekt Rücktritt nahe

Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) angesichts der Einleitung eines Verfahrens zur Aberkennung ihres Doktortitels indirekt den Rücktritt nahegelegt. "Das Problem für Frau Schavan ist ihre sehr entschiedene Stellungnahme zum Plagiatsfall des Freiherrn zu Guttenberg - das holt sie jetzt ein", sagte Stegner, der auch Mitglied im SPD-Bundesvorstand ist, dem "Handelsblatt".

"Für eine Wissenschaftsministerin müssen im Übrigen in dieser Frage die höchsten Standards gelten, nicht die niedrigsten", betonte er. "Insofern sieht es schlecht für sie aus." Schavan hatte Anfang 2011 zur Plagiatsaffäre um den damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gesagt, als Wissenschaftlerin, die vor 30 Jahren selbst promoviert habe, schäme sie sich "nicht nur heimlich" für das Debakel um Guttenbergs Doktorarbeit.

Den Entzug des Doktortitels durch die Universität Bayreuth halte sie für richtig, abgekupferte Passagen auf Hunderten Seiten der Doktorarbeit seien keine Lappalie. "Raubkopien sind kein Kavaliersdelikt. Und der Schutz geistigen Eigentums ist ein hohes Gut", hatte Schavan damals erklärt. Guttenberg hatte Teile seiner Doktorarbeit ohne Quellenangaben abgeschrieben.

Schavan wird vorgeworfen, in ihrer Dissertation nicht alle Quellen wissenschaftlich korrekt benannt zu haben. Sie selbst bestreitet die Vorwürfe. Die zuständige Promotionskommission der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf hat jedoch entschieden, ein Verfahren zur Aberkennung ihres Doktortitels einzuleiten. 14 Mitglieder des Fakultätsrats haben bei einer Enthaltung dafür gestimmt.

Gröhe fordert von Uni Düsseldorf fairen Umgang mit Schavan

Unmittelbar vor einem Treffen des Fakultätsrates der Universität Düsseldorf, der über die Dissertation von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) befinden muss, hat CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe Schavan Rückendeckung gegeben. "Ich habe volles Vertrauen in Annette Schavan und ihre klare Aussage, dass die gegen sie erhobenen Vorwürfe nicht zutreffen", sagte Gröhe der "Welt".

Schavan wird vorgeworfen, in ihrer 30 Jahre alten Doktorarbeit getäuscht zu haben. Gröhe ermahnte die Hochschule nachdrücklich, die Vorwürfe fair zu prüfen. "Die Universität Düsseldorf ist jetzt aufgefordert, endlich einen fairen Umgang mit diesen Vorwürfen sicherzustellen", sagte Gröhe.

Dabei müssten die von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zurecht angemahnten Kriterien uneingeschränkt angewendet werden. Eine Allianz aus Wissenschaftsorganisationen hatte unter anderem die Prüfung der Arbeit durch einen zweiten Gutachter aus der Erziehungswissenschaft gefordert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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