BBK drängt auf bessere Vorbereitung auf Kriegsgefahren

Bild: Eigenes Werk /OTT
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, mahnt schnelle Gesetzesänderungen für eine bessere Vorbereitung Deutschlands auf Kriegsgefahren an. "Eine unserer größten Herausforderungen ist die Aktualisierung des Rechtsrahmens", sagte Tiesler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Die Sicherstellungs- und Vorsorgegesetze zum Beispiel gelten
uneingeschränkt fort, aber sie müssen an unsere heutige
Lebenswirklichkeit und besonders an die aktuelle Gefährdungsbewertung
angepasst werden", fügte der Behördenchef an.
"Wir befinden uns
nicht in einer Situation, in der es gerechtfertigt erscheint, den
Zustimmungs- oder Spannungsfall zu beschließen, in der es aber notwendig
ist, Vorbereitungen zu treffen. Wir können viel planen, sobald dadurch
aber Kosten ausgelöst, Personal eingestellt oder Dienstleistungen
beauftragt werden müssen, brauchen wir gesetzliche Grundlagen", so
Tiesler.
Deshalb werde an Gesetzesänderungen gearbeitet, die
Vorbereitungen unterhalb dieser Schwelle erleichtern. "Dieser Prozess
muss jetzt sehr zügig betrieben werden, denn die Zeit läuft gegen uns",
sagte der BBK-Präsident. "Bis spätestens 2029 müssen wir unsere
Widerstandsfähigkeit deutlich erhöht haben. Und um dies zu erreichen,
müssen wir jetzt die zentralen Weichen stellen."
Unionsfraktionsvize
Günter Krings kritisierte, die Ampel-Regierung sei die Aufgabe der
Modernisierung der Vorsorge- und Sicherstellungsgesetze zu zögerlich
angegangen und habe so wertvolle Zeit verloren. "Der bestehende
Rechtsrahmen stammt noch aus der Zeit des Kalten Krieges und ist weder
auf hybride Bedrohungen noch auf Angriffe unterhalb der Schwelle des
Spannungs- oder Verteidigungsfalles ausgelegt", so der CDU-Politiker.
Wer erst handle, wenn eine Krise eintrete, handle zu spät. "Jetzt kommt
es darauf an, diese Versäumnisse schnell aufzuholen. Deutschland muss in
der Lage sein, kritische Infrastrukturen, Versorgungsketten und die
zivile Verteidigung wirksam abzusichern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur