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9-Euro-Ticket: Fahrgastverband "Pro Bahn" warnt vor Scheitern im Bundesrat

Archivmeldung vom 19.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Der Fahrgastverband "Pro Bahn" hat eindringlich vor einem Scheitern des 9-Euro-Tickets am Freitag im Bundesrat gewarnt, zugleich aber mehr Geld für das Projekt vom Bund gefordert. "Platzt das 9-Euro-Ticket, dann wäre das eine Blamage der Politik hoch 3 und schlimmer als die abgesagte Corona-Osterruhe", sagte Pro-Bahn-Ehrenpräsident Karl-Peter Naumann im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte Naumann auf, "noch eine Schippe draufzulegen". Konkret müsse der Bund die Länder auch bei den absehbaren Mehrkosten für zusätzliche Züge und Personal unterstützen, den Corona-Ausgleich vollständig übernehmen und Hilfen für die gestiegenen Dieselpreise für ÖPNV-Busse gewähren. "Es geht nicht um Milliarden, aber um Millionen", sagte Naumann der "NOZ".

Mit den bislang vom Bund zugesagten 2,5 Milliarden Euro kämen die Länder nur hin, wenn keine zusätzlichen Züge fahren würden, dann aber drohe eine heillose Überlastung. "Die Verkehrsbetriebe müssen wirklich alles, was fahren kann, in den drei Monaten auch auf die Schiene bringen." Um die benötigte zusätzliche Bundeshilfe festzulegen, könne eine Kommission eingesetzt werden, schlug der Pro-Bahn-Ehrenpräsident vor. "Es braucht eine neutrale Instanz, die das differenziert betrachtet."

Komme das 9-Euro-Ticket, werde das Projekt teilweise zu einem echten Erfolg, so Naumann. Viele Berufspendler werde man "mit Sicherheit" dazu bringen, vom Auto auf Busse oder Bahnen umzusteigen, "wenn diese nicht überfüllt sind". Auch für Shoppingtouren oder Ausflüge und Reisen werde das Ticket genutzt. Aber gerade bei beliebten Zielen, etwa Sylt, den Alpen oder der Ostsee, drohten "katastrophale Zustände" und "ein Hauen und Stechen".

"Wenn zum Beispiel eine Familie mit zwei Kindern und Kinderwagen aus Ueckermünde beim Umsteigen nach Berlin in Jatznik nicht in den überfüllten Zug für die Heimfahrt kommt, wird sie das nie wieder machen", sagte Naumann. Oder wenn für einen Rollstuhlfahrer zwei Reisende mit Fahrrädern aus dem Zug steigen müssten. "Werden sie einfach akzeptieren, auf dem Bahnhof zu stranden? Hier wird es zu enormen Frust-Situationen kommen, die auch für das Bahnpersonal sehr unschön werden können", so Naumanns Befürchtungen.

Die Warnungen der Gewerkschaften vor verstopften Bahnhöfen oder sogar Attacken auf Schaffner seien ernst zu nehmen. An die Fahrgäste appellierte Naumann, wo immer möglich auf Verbindungen außerhalb der Stoßzeiten auszuweichen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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