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Verband bemängelt Unterstützung für Sexarbeiter in Pandemie

Archivmeldung vom 16.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Prostitution (Symbolbild)
Prostitution (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Berufsverband erotische & sexuelle Dienstleistungen (BesD) vermisst in der Coronakrise politische Fürsprecher für Sexarbeiter. "Wir sind die ersten, die im Lockdown schließen müssen und die letzten, die wieder arbeiten dürfen, auch wenn wir faktisch nicht mehr oder weniger Viren übertragen", sagte Sprecher André Nolte dem Nachrichtenportal Watson.

"Wir ziehen den Kürzeren, weil wir keine große Lobby haben und nicht salonfähig sind", so Nolte, der selbst Sexarbeiter ist. "Kaum ein Politiker würde sich hinstellen und sagen, er habe sich mit uns zusammengesetzt, wie sie es mit Friseuren tun."

Im Zuge des ersten Lockdowns wurden sexuelle Dienstleistungen ab März 2020 verboten. Die lange Berufspause unter Corona käme einigen Politkern mitunter ganz recht, vermutet der Sprecher: "Ich glaube, viele würden Sexarbeit gerne ganz verbieten, einige Politiker sagen das ja auch ganz offen. Da geht es nicht um tatsächliche Infektionswege oder die Sicherheit der Sexworker, sondern um Moral." Denn Sex-Kauf fände auch unter Corona weiterhin statt, nur eben im Verborgenen. Im Zweifelsfall stünden Schwarzarbeiter mit Gewalterfahrungen alleine da, würden sich nicht an die Polizei wenden: "Sie trauen sich nicht, Hilfe anzunehmen, weil sie derzeit eine kriminelle Handlung begehen und dementsprechend Angst vor Bußgeldern oder Abschiebung haben", sagte der Branchenvertreter.

"Diese Menschen sind ausgeliefert." Ein größeres, strukturelles Problem erwartet die Branche, wenn die Bordelle nach und nach pleitegehen, warnt der Verband. "Das ist verheerend für die Branche", warnte Nolte. "Denn die Bordelle stellen eine wichtige Infrastruktur für viele Sexworker dar." Dort stünden Securitys, Reinigungskräfte und Rezeptionen zur Verfügung, um Hygiene- und Sicherheitskonzepte umzusetzen. Sexworker, die Bordelle gewöhnt wären und nun spontan auf Hausbesuche ausweichen, brächten sich in Gefahr, so Nolte: "Was, wenn eine unerfahrene Sexworkerin heimlich einen Hausbesuch zusagt, zum Kunden fährt und dann sitzen da plötzlich zwei Typen statt einem?"

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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