Unionsfraktionsvize erwartet "schmerzhafte" Renten-Reformen

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Unionsfraktionsvize Mathias Middelberg findet es richtig, das Rentenniveau bei 48 Prozent bis 2031 festzuschreiben. "Wir müssen verlässliche Größenordnungen haben", sagte Middelberg den Sendern RTL und ntv.
Aber wie das finanziert werde, müsse die schwarz-rote Koalition in den
nächsten Monaten entscheiden. Das seien ganz grundlegende und umfassende
Entscheidungen, so Middelberg weiter. "Wir müssen schmerzhafte Reformen
angehen. Aber Regierungen in der Vergangenheit haben durchaus gezeigt,
dass das möglich ist." Der CDU-Haushaltspolitiker verweist auf die erste
Regierung von Angela Merkel (CDU) und den damaligen Arbeits- und
Sozialminister Franz Müntefering (SPD): "Damals haben wir einschneidende
Veränderungen in der Rente herbeigeführt. Auch eine Verlängerung der
Lebensarbeitszeit gehörte damals zum Beispiel dazu."
Jeder vierte
Euro aus dem Bundeshaushalt fließe schon jetzt als Zuschuss in die
Rentenkasse, rechnet Middelberg vor. "Die Rentenkasse ist schon lange
nicht mehr in der Lage, sich selbst zu finanzieren." Man könne nicht
alle Lasten der Zukunft mit immer mehr Rentenberechtigten bei den
jüngeren Generationen abladen. "Deswegen müssen wir uns die Frage
stellen: Was ändern wir? Und zwar durchaus auch grundlegend in der
Rente."
Den Vorschlag von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD),
dass auch Beamte, Abgeordnete und Selbstständige in die
Rentenversicherung einzahlen sollten, lehnt der CDU-Haushaltspolitiker
nicht grundsätzlich ab. "Ich finde alles diskutabel und würde jetzt von
vornherein nicht gleich sagen: Das geht schon mal gar nicht und das geht
auch nicht. Der Vorschlag von Frau Bas ist mindestens einer, den man
diskutieren kann. Ob er wirklich zur Lösung beiträgt, ist eine andere
Frage." Denn auch die zusätzlichen Einzahler, so Middelberg, würden
natürlich Ansprüche gegen die Rentenversicherung erwerben. Und diese
Ansprüche müssten dann auch aus den Rentenkassen bedient werden. "Also
ein Vorschlag, der jetzt mal ganz schnell eben zur Lösung führt, ist das
halt auch nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur