SPD will klare Regeln für Abwahl von Ausschussvorsitzenden
Die SPD-Fraktion will klare Regeln in der Geschäftsordnung des Bundestags verankern, um "unqualifizierte Ausschussvorsitzende" wieder abwählen zu können. Außerdem soll das Abgeordnetengesetz geändert werden, um den stellvertretenden Ausschussvorsitzenden mehr Geld und Befugnisse zu geben, sollten sie die Ausschüsse faktisch leiten.
"Wir wollen in der Geschäftsordnung des Bundestags klarere Regeln für
die Wahl und die Abwahl von Ausschussvorsitzenden festschreiben", sagte
der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Johannes Fechner,
der "Welt" (Mittwochausgabe). Das Bundesverfassungsgericht habe im
vergangenen September geurteilt, dass die AfD keinen Anspruch auf die
Besetzung eines Ausschussvorsitzes habe und dass "unqualifizierte
Ausschussvorsitzende" wieder abgewählt werden können.
"Bislang
ist das Verfahren zur Wahl und Abwahl der Vorsitzenden aber nicht
explizit in der Geschäftsordnung geregelt", sagte Fechner. "Das wollen
wir ändern." Er sei zuversichtlich, dass das noch vor der Sommerpause
gelingt, weil sich die SPD mit der Union bereits weitgehend geeinigt
habe.
"Wir wollen außerdem den Stellvertreter stärken für den
Fall, dass der Posten des Vorsitzenden vakant bleibt oder falls dieser
zum Beispiel wegen längerer Krankheit ausfällt", sagte Fechner. "Bislang
sind die Stellvertreter in solchen Fällen nur kommissarisch tätig. Sie
haben nur bedingt Zugriff auf die Infrastruktur des
Ausschuss-Sekretariats und haben auch keinen Anspruch auf eine
Amtszulage. Wir sollten klarstellen, dass Stellvertreter dieselben
Rechte haben wie Vorsitzende, wenn sie den Ausschuss faktisch leiten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur