SPD will Kreißsäle flächendeckend mit Klimaanlagen ausstatten
Vor dem Hintergrund von Gesundheitsgefahren für Schwangere durch Hitzestress hat sich SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis für die flächendeckende Ausstattung von Kreißsälen mit Klimaanlagen und mehr Aufklärung ausgesprochen. "Wir nehmen die Gefahren durch Hitze insbesondere für Schwangere sehr ernst", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Eine intelligente Kombination aus Aufklärung, gezieltem
Infrastrukturausbau - etwa in Kreißsälen - und besserer Ausbildung
medizinischer Fachkräfte erscheint mir sowohl fachlich notwendig als
auch politisch machbar."
Temperierte Räume würden helfen,
Hitzestress zu vermeiden und damit gesundheitliche Risiken wie
Kreislaufbelastung oder Frühgeburtlichkeit zu reduzieren, erklärte
Pantazis, der selbst Arzt ist. "Als Mediziner halte ich eine
flächendeckende Ausstattung von Kreißsälen mit Klimaanlagen daher für
sehr sinnvoll und vertretbar." Generell, sagte Pantazis, betrachte die
SPD-Fraktion Klimaschutz stets auch als Gesundheitsschutz.
Er
führte aus, dass der Anspruch an moderne Klinik-Infrastruktur auch eine
klimaangepasste Ausstattung umfasse, gerade in sensiblen Bereichen wie
der Geburtshilfe. "Bereits jetzt wird auf Bundesebene geprüft, wie
Fördermittel für Krankenhäuser klimafreundlich und -gerecht umgelenkt
werden können", sagte der SPD-Politiker. Grundsätzlich seien
Klinikinvestitionen aber im Aufgabenbereich der Bundesländer.
In
Deutschland hat sich aufgrund der menschengemachten Erderhitzung seit
den 1950ern die Zahl der Hitzetage bereits auf durchschnittlich 11,5
Hitzetage pro Jahr verdreifacht. Wird der Ausstoß von Treibhausgasen
nicht reduziert, drohen beispielsweise in Berlin in den Jahren 2071 bis
2100 zwischen 20 und 35 Hitzetage pro Jahr. Durch eine Einhaltung der
Pariser Klimaziele kann die Zahl der Hitzetage auf durchschnittlich zehn
bis 16 pro Jahr begrenzt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur