Grüne beklagen verspätete Antworten zu Grenzkontrollen
Die Grünen-Bundestagsfraktion beklagt sich über die schleppende Beantwortung ihrer Fragen zu den neu eingeführten Grenzkontrollen durch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU).
Mehrere Abgeordnete hatten fast 20 Fragen zu Umfang, Kosten und
rechtlicher Grundlage für die intensiveren Kontrollen an den deutschen
Grenzen gestellt. Dobrindts Haus beantwortete einige Fragen erst drei
Tage später als vereinbart. Die letzte Antwort, für die eine Frist bis
Dienstag besetzt war, traf erst am Freitagnachmittag bei den Grünen ein.
Grünen-Fraktionsvize
Konstantin von Notz ist verärgert - er sagte dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland": "Offenbar fällt es Minister Dobrindt und seinem Haus
extrem schwer, auf naheliegende, vielfach auch öffentlich diskutierte
Fragen zu antworten. Während andere Häuser innerhalb der vorgegebenen,
einwöchigen Frist antworteten, blieben zahlreiche an das
Bundesministerium des Innern gerichtete Fragen unbeantwortet."
Während
der Regierungsbefragung am Mittwoch sagte Dobrindt im Plenum des
Bundestags, sein Haus habe die Abgeordneten um sogenannte
"Fristverzichtsbitten" gebeten. "Dies ist jedoch nicht geschehen. Trotz
mehrfacher Nachfragen wurde den Abgeordneten auch keine Begründung für
die teils tagelange Verspätung gegeben", so von Notz.
Man habe
"Verständnis dafür, dass sich gerade am Anfang einer Wahlperiode Dinge
erst einspielen müssen", sagte der Grünen-Fraktionsvize. "Gleichzeitig
ist es eine Selbstverständlichkeit, dass das parlamentarische Fragerecht
als zentrales Instrument der Kontrolle von Regierungshandeln durch die
Opposition beachtet wird."
Die Antworten auf die noch offenen
Fragen, über die das RND berichtet, sind oft eher vage gehalten - mit
einzelnen Ausnahmen. Das Innenministerium räumte ein, dass nicht nur die
zuständigen Abteilungen im Ressort, sondern auch die Bundespolizei
selbst an der Ausarbeitung der Begründung für die Zurückweisungen von
Asylbewerbern beteiligt war. In der Antwort auf eine weitere Frage wird
ohne weitere Vertiefung geschrieben: "Die Maßnahmen stehen im Einklang
mit dem Unions- und Völkerrecht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur