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Delfine in Taiji für Olympische Winterspiele gefangen

Archivmeldung vom 24.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Paulwip / pixelio.de
Bild: Paulwip / pixelio.de

Seit September 2013 finden in dem japanischen Fischerdorf Taiji die jährlichen blutigen Treibjagden auf Delfine statt. In den letzten fünf Monaten wurden nicht nur zahlreiche Tiere grausam getötet, 97 Delfine wurden für Delfinarien lebend gefangengenommen: allein 51 davon in der letzten blutigen Jagd am 17. Januar. In den letzten beiden Jahren wurden verstärkt Vergnügungsparks in China zur Destination der in Taiji gefangenen Delfine, ebenso Russland, Gastgeberland der olympischen Winterspiele. Die Öffentlichkeit kritisiert die Treibjagden massiv. Die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC und OceanCare setzen sich mit vereinten Kräften für ein Fangverbot von Walen und Delfinen ein.

Treibende Kraft hinter der brutalen Delfintreibjagd in Taiji ist die weltweite Vergnügungsparkindustrie, die zunächst junge Tiere selektiert und viel Geld für die zukünftigen Showakrobaten bezahlt. Seit der Vergabe der Olympischen Winterspiele an die russische Schwarzmeerhafenstadt Sotschi wurden dort Einrichtungen zur Haltung von Delfinen neu- bzw. ausgebaut unter dem Vorwand der nachhaltigen Tourismusentwicklung in der Region. Landeten bisher Delfine aus dem Schwarzen Meer in Sotschis Delfinarien, so wurden in den vergangenen beiden Jahren auch Tiere aus Japan nach Russland eingeführt. Die offizielle Statistik Japans listet für das Jahr 2012 die Ausfuhr von vier Großen Tümmlern nach Russland, Artenschutzorganisationen haben die Ausfuhr von 15 weiteren Delfinen aus Japan nach Russland im Jahr 2013 dokumentiert, die offizielle Handelsstatistik für das Jahr 2013 liegt noch nicht vor.

Auch wenn offizielle Exportdaten geschützter Tiere nicht den genauen Haltungsort benennen, besteht kein Zweifel daran, dass zumindest einige dieser Tiere in den Anlagen in Sotschi gehalten werden, was auch die Betreiber selbst in ihrer Kommunikation bestätigen. „Einige der Betreiber rühmen sich, Delfine in Japan gerettet zu haben. Doch in Wahrheit ist der Handel mit diesen Tieren der Motor für das Gemetzel an Hunderten Delfinen“, kritisiert Sigrid Lüber, Präsidentin der internationalen Meeresschutzorganisation OceanCare, die Vorgänge. Das skrupellose Denken der Veranstalter zeigt sich auch bei der Planung und Umsetzung des Olympischen Fackellaufs. Laut russischen Medienberichten soll am 4. Februar ein Delfin einen Athleten mit dem olympischen Feuer in der Hand durch das Becken ziehen.

Walfang boomt in Russland

Auch der Fang von Schwertwalen und Weißwalen boomt in Russland. Mindestens sieben Orcas wurden im Sommer 2013 in den Gewässern Ostrusslands gefangen und sollen künftig die Kassen der Delfinarien klingeln lassen. Zwei der Tiere sind bereits nach Moskau transportiert worden, und auch in Sotschi sollen die schwarz-weißen Riesen eintreffen, unklar sei nur der Zeitpunkt, wie WDC und OceanCare aus zuverlässiger Quelle wissen.

„Der Missbrauch von Großereignissen für die Umsetzung grotesker und völlig überholter Entertainmentprojekte auf Kosten hoch intelligenter Meeressäuger ist eklatant. Wir fordern vom Olympischen Komitee IOC die Einführung ethischer Grundregeln, die keine haltlosen Floskeln darstellen, sondern absurde Projekte, die Tierleid verursachen, unterbinden“, sagt Dr. Karsten Brensing von WDC, Whale and Dolphin Conservation.

Für die Freilassung der Tiere

Die breite Öffentlichkeit, politische Einrichtungen wie die Botschaften der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritanniens in Japan, der deutsche Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich, sowie prominente Persönlichkeiten, wie Yoko Ono Lennon, kritisieren die Treibjagden massiv. Mit Petitionen an das Internationale Olympische Komitee bringen Menschen aus aller Welt ihre Betroffenheit zum Ausdruck und verlangen die Freilassung der Tiere. WDC und OceanCare unterstützen diese Proteste und klären die Öffentlichkeit über das Martyrium von Walen und Delfinen in Gefangenschaft auf.

Quelle: WDC Deutschland

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