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Fünf Jahre nach der Flut ist kein nachhaltiger Hochwasserschutz in Sicht

Archivmeldung vom 09.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© WWF / Bernd Lammel
© WWF / Bernd Lammel

Zu viel Beton, zu wenig Natur“, dieses Fazit zieht der WWF über den Hochwasserschutz nach der verheerenden Elbeflut vor fünf Jahren. Das Hochwasser hinterließ Schäden in Höhe von rund elf Milliarden Euro.

„Bund und Länder stellten mit einem umfassenden Hochwasserschutzprogramm zwar insgesamt 7,8 Milliarden Euro zur Verfügung, die Verwendung der Mittel wird jedoch erst einmal dazu führen, dass die Schäden bei der nächsten Flut weiter flussabwärts anfallen“, kommentiert Georg Rast, Hochwasserexperte des WWF, die unternommenen Schutzmaßnahmen. Eine aktuelle Studie des WWF zeigt, dass ein Teil der staatlichen Hilfen sogar in Projekte geflossen ist, bei denen ein Bezug zum  Hochwasserschutz nicht erkennbar sei. Der Bericht benennt z.B. die Sanierung einer Kegelbahn und die Asphaltierung von Feldwegen.  

Leider habe vor allem die Landes- und Kommunalpolitik aus den gewaltigen Schäden nicht ausreichend gelernt, so der WWF. Man brauche verbindliche Vorgaben, die einen nachhaltigen Mitteleinsatz vorschreiben und die entsprechende Verwendung kontrollieren. Insbesondere auf kommunaler Ebene herrsche nach wie vor das St. Florians Prinzip. Entgegen der Ankündigungen sei zu wenig passiert, um dem Fluss mehr Raum zu geben und das Schadenspotenzial in möglichen Überflutungsgebieten zu beschränken oder zu verringern. In allen betroffenen Bundesländern habe man beim Wiederaufbau vor allem auf den technischen Hochwasserschutz gesetzt. „Sanierte und erhöhte Deiche, Schutzmauern und Rückhaltebecken mögen im Einzelfall vernünftig sein, aber wenn man allein auf Technik setzt, werden die Menschen in eine trügerische Sicherheit gewiegt“, warnt Georg Rast vom WWF. Die Ursachen für die verheerenden Schäden beseitige man auf diese Weise nicht, man verlagere nur das Problem.  

An der Elbe sind nur 14 Prozent der ehemaligen Überflutungsflächen erhalten geblieben. Die einmaligen Auen mussten Wohnsiedlungen und Industrieanlagen weichen oder werden intensiv durch die Landwirtschaft genutzt. In den vergangenen 150 Jahren ging so der natürliche Hochwasserschutz Stück für Stück verloren. Seit 2002 sei viel zu wenig passiert, um diesen Trend umzukehren. Der WWF-Bericht dokumentiert, dass alle geplanten und durchgeführten Deichrückverlegungen an der Elbe zusammen nur ein Prozent der einstigen Überflutungsflächen ausmachen. Aufforstungen in nennenswerter Größe suche man vergebens. Zusätzliche Überflutungsflächen seien nur in zwei größeren Pilotprojekten in der Umsetzung. Beide werden aus Naturschutzbudgets nicht aus Hochwassermitteln finanziert.

Quelle: Pressemitteilung WWF

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