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Hurrikans entstehen schneller als vor 30 Jahren

Archivmeldung vom 12.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hurrikans: Antrieb der Intensität durch Naturphänomen.
Hurrikans: Antrieb der Intensität durch Naturphänomen.

Bild: pnnl.gov

Hurrikans bauen sich schneller und stärker auf als noch vor 30 Jahren. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Pacific Northwest National Laboratory. Hauptfaktor für diese Entwicklung ist den Wissenschaftlern nach ein natürliches Phänomen, welches die Wassertemperatur von Ozeanen beeinflusst.

Anstieg der Geschwindigkeit

"Hauptsaison der Hurrikans im Atlantik ist Ende Sommer bis Anfang Herbst. In den Daten der vergangenen 100 Jahre waren die meisten Hurrikans und tropischen Stürme rund um den 10. September", wie Thomas Wostal von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien gegenüber pressetext erklärt. "Zu dieser Zeit ist das Wasser am wärmsten. Generell gilt: Hurrikans bilden sich bei Meerestemperaturen ab circa 26 bis 27 Grad Celsius", so der Experte.

Die letztjährigen Wirbelstürme "Harvey", "Irma", "Jose" und "Maria" haben die Wissenschaftler veranlasst, den Intensivierungsprozess der Hurrikans im Atlantik zu untersuchen. Von einem besonders starken Anstieg während dieses Prozesses sprechen Forscher, wenn die Windgeschwindgkeit eines Hurrikans binnen 24 Stunden um mindestens 25 Knoten, also 46 Kilometer pro Stunde, ansteigt. Infolge der Beobachtungen fanden die Experten zunächst heraus, dass eine Intensivierung nicht häufiger stattfindet als noch vor 30 Jahren.

Die Forscher legten den Fokus ihrer Beobachtungen dann auf die Stärke der Intensivierung: Sie fanden heraus, dass die Stürme innerhalb von 24 Stunden schneller stärker werden als noch vor 30 Jahren. Der durchschnittliche Anstieg der Windgeschwindigkeit betrug während ihrer Observation rund 21 Kilometer pro Stunde mehr als noch vor drei Jahrzehnten.

Wärmeres Wasser treibt Hurrikans an

Verantwortlich für dieses Phänomen ist die Atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO) im Nordantlantik: Diese führt zu einem veränderten Temperaturaustausch innerhalb des Wassers, sodass wärmeres Wasser in höhere Ebenen vordringt. Das wiederum begünstigt das Wachsen von Hurrikans auf den Weltmeeren. Zwar sind die Gründe für das Zirkulieren noch nicht vollständig erforscht, aber die Wissenschaftler sind sich einig, dass es weitreichende Folgen für die Umwelt hat.

"Es überraschte uns, dass die AMO einen größeren Einfluss auf die schnelle Intensivierung hat als andere Faktoren - einschließlich der globalen Erwärmung", sagt Forschungsleiter Karthik Balaguru. Seit Anfang der 1990er-Jahre sei ein genereller Anstieg der AMO-Aktivitäten erkennbar - was für steigende Temperaturen der Ozeane spreche und gleichzeitig Grund für den intensiveren Anstieg der Windgeschwindigkeiten von Hurrikans sei.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Rudloff

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