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Bärenrettung: Bummi und Tapsi sind im Bärenwald Müritz

Archivmeldung vom 06.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: VIER PFOTEN
Bild: VIER PFOTEN

Bummi und Tapsi sind gestern Nachmittag wohlbehalten im BÄRENWALD Müritz in Mecklenburg-Vorpommern angekommen. VIER PFOTEN befreite die beiden Bären aus dem Tierpark Klötze. Dort lebten der 26-jährige Bummi und die 22-jährige Tapsi in einem 150 Quadratmeter kleinen Betonkäfig. Die Tiere gehörten zu den Braunbären, die in Deutschland unter sehr schlechten Haltungsbedingungen leben müssen, gestern begann für sie ein neues, bärengerechtes Leben.

Die Stadt Klötze hatte sich freiwillig zu der Abgabe der Tiere entschlossen – eine artgemäße Unterbringung der Bären konnte dort auch in Zukunft nicht gewährleistet werden. Das Bärenmännchen Bummi leidet zudem unter Arthrose und sollte bereits eingeschläfert werden.

Nur drei Stunden Fahrt hatten Bummi und Tapsi auf dem Weg in ihr neues Zuhause zu meistern – die Reise verlief ohne Komplikationen. Betreut wurden die beiden Braunbären dabei von Dr. Frank Göritz, Wildtierarzt des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, sowie einem routinierten VIER PFOTEN Team. Bei Ankunft im BÄRENWALD Müritz zeigte sich Carsten Hertwig zufrieden: „Beide Tiere haben die Reise gut überstanden. Wir sind zuversichtlich, dass sie sich schnell in ihrem neuen Gehege eingewöhnen werden“, so der Leiter des Bärenkompetenzzentrums von VIER PFOTEN.

Vor Reisebeginn waren Bummi und Tapsi von Dr. Göritz und seinem Team untersucht worden. Blut- und Kotproben werden in den kommenden Tagen mehr Aufschluss über den gesundheitlichen Zustand der Braunbären geben, erst dann können geeignete Maßnahmen folgen – besonders Bummi soll mit einer Therapie zur Behandlung seiner Arthrose geholfen werden. Im BÄRENWALD Müritz werden die Tiere zunächst in ein Beobachtungsgehege gebracht. "Die ersten Stunden in der neuen Freianlage sind für uns immer ganz besonders spannend", erklärt Carsten Hertwig, "Bummi und Tapsi haben vielleicht noch nie in ihrem Leben Gras und natürlichen Boden unter ihren Tatzen gespürt. Es sind immer sehr bewegende Momente für das ganze Team, wenn diese Tiere zum ersten Mal den Kontakt zur Natur aufnehmen.“

Die Bärenhaltung in Klötze gehörte zu einer der schlechten Anlagen, die VIER PFOTEN innerhalb eines Zustandsberichts zu Bärenhaltungen in Deutschland kritisiert. Nach einer deutschlandweiten Recherche hat VIER PFOTEN in diesem Bericht neben einigen positiven Beispielen der Bärenhaltung vor allem die Haltungen aufgezeigt, die nach heutigen Erkenntnissen nicht mehr tragbar sind. Das Anliegen von VIER PFOTEN ist es, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass die Gesetzeslage in Deutschland immer noch Bärenhaltungen in kleinen Betonkäfigen erlaubt. Daher gibt es immer noch rund 20 Braunbären in deutschen Zoos, Tierparks oder Stadtzwingern, die in bärenunwürdigen Käfigen gehalten werden.

„Wir bieten diesen Einrichtungen unsere Zusammenarbeit an, um den dort lebenden Tieren ein bärengerechtes Leben zu ermöglichen“, so Carsten Hertwig. „Mit der Übernahme der Braunbären aus Klötze ist mit dem heutigen Tag wieder eine dieser nicht akzeptablen Bärenhaltungen in Deutschland Geschichte, denn VIER PFOTEN nimmt in den BÄRENWALD Müritz nur Bären auf, bei denen sich die Besitzer vertraglich verpflichtet haben, künftig keine weitere Bären in ihrer Anlage zu halten“, so Hertwig.

Das Bärenschutzzentrum bietet Braunbären aus Gefangenschaft einen naturnahen Lebensraum. Hier können sie ihre natürlichen Verhaltensweisen wiederentdecken und ausleben. Mit 16 Hektar Fläche ist der BÄRENWALD Müritz das größte Bärenschutzzentrum in Westeuropa. Seit 2006 finden Bären aus schlechter Haltung hier ein tiergerechtes Zuhause. Mit den beiden Neuzugängen Bummi und Tapsi leben jetzt 15 Bären in dem naturnahen Freigehege am Plauer See.

Quelle: VIER PFOTEN

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