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Erwachte italiens Super-Vulkan?

Archivmeldung vom 02.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Phlegräische Felder (Aufnahme von der ISS)
Phlegräische Felder (Aufnahme von der ISS)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Laut einem Bericht von Mittwoch dieser Woche auf der Webseite von Radio "Stimme Russlands", breitet sich die Erde in Italien auf eine gigantische Explosion vor. Auf den Phlegräischen Feldern bei Neapel erwacht ein alter Riesenvulkan. Nicht nur die Erhöhung der Bodentemperatur in diesem Gebiet, sondern auch eine merkliche Deformation der Oberfläche beunruhigen die Seismologen. Die Aktivität der Super-Vulkane beeinflusste in ferner Vergangenheit den Klimawandel und veränderte unseren Planeten völlig. Die Wissenschaftler können heute die Folgen des möglichen Ausbruchs des Vulkans nicht einmal prognostizieren.

Die Solfatara bei Pozzuoli
Die Solfatara bei Pozzuoli

Foto: Manuel Mauer
Lizenz: GFDL
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Natalia Kowalenko schreibt in ihrem Artikel zu dem Super-Vulkan: "Die Phlegräischen Felder erheben sich in der letzten Zeit jeden Monat um drei Zentimeter über dem Meeresspiegel. Mikroerdbeben und die Ansammlung von Gasen in dem Boden zeugen davon, dass der Vulkan sich auf den Ausbruch vorbereitet. Der Dozent der geologischen Fakultät der St. Petersburger staatlichen Universität Wladimir Kirjanow erläutert:

„Wenn der Aufstieg stabil verläuft, dann füllt sich aller Wahrscheinlichkeit nach der Magma-Herd. Deshalb kommt es zur Anschwellung des Bodens über ihm. Die Phlegräischen Felder sind überhaupt ein Super-Vulkan. Yellowstone in den USA, Toba in Indonesien sind ebenfalls Super-Vulkane, die über 1000 Kubikkilometer Magma ausspeien. Das sind katastrophale Ausbrüche. Im Raum der Phlegräischen Felder kam es vor rund 30-40 Tausend Jahren zu einem sehr starken Ausbruch. Man findet seine Vulkanasche bis jetzt im Mittelmeerraum, in Bulgarien, der Ukraine und sogar auf dem Territorium Russlands. Heute kommt es zu einem weiteren Pressen des Magma-Herdes, und irgendwann kann es zum Ausbruch kommen.“

Die Ausbrüche von Vulkanen einer solchen Kraft können den so genannten Vulkan-Winter nach sich ziehen. Graue Gase und die Asche werden bei der Explosion die Atmosphäre erreichen und den Erdball bedecken. Die Sonnenstrahlen werden wegen der festen Decke die Erde nicht erreichen. Die Gase werden sich in die Schwefelsäure verwandeln und auf die Oberfläche des Planeten in Form von giftigen Niederschlägen zurückkehren. Wissenschaftler behaupten, dass die Erde eine solche Katastrophe vor 74 000 Jahren, bei der Explosion des Vulkans Toba auf der indonesischen Insel Sumatra schon erlebt hat. Das führte zum Klimawandel und zu zahlreichen Menschenopfern. Jetzt wird alles viel schlimmer sein – man kann sich daran erinnern, zu welchem Kollaps der ziemlich schwache Vulkanausbruch in Island 2010 führte.

Übrigens kommen Ausbrüche von Super-Vulkanen so selten vor, dass die Wissenschaftler nicht sagen können, wie viel Zeit von den ersten Anzeichen der Aktivität bis zur Explosion vergehen soll. Zum Beispiel erhob sich der Boden auf den Phlegräischen Feldern in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts innerhalb von drei Jahren um anderthalb Meter, was zu Rissen an vielen Häusern führte. Aber danach wurde die Bewegung der Oberfläche wesentlich schwächer.“Die Füllung der Magma-Kammer ist nicht das besonders genaue Merkmal“, meint der Leiter des Labors der Geophysik und Vulkanologie des Instituts für die Physik der Erde der Russischen Akademie der Wissenschaften Alexej Sobissewitsch:

„Das ist ein ziemlich langfristiger Vorbote. Sie kann sich jahrzehntelang oder vielleicht auch jahrhundertelang füllen. Das ist kein aktuelles Problem. Viele Berge wachsen jährlich um 5 Zentimeter. Das ist ein natürlicher Prozess auf der Erde.“

Nach Ansicht des Experten ist jetzt in Russland auf Kamtschatka im Raum des Vulkans Tolbatschik eine viel interessantere und wichtigere Naturerscheinung zu beobachten – dort kommt es jeden Tag zum Lawa-Ausbruch und erhebt sich die Oberfläche. Das ganze Vulkan-System befindet sich jetzt nach Ansicht von Wissenschaftlern in äußerster Spannung. Unterirdische Ströme sind mit glühendem Magma gefüllt, das an die Oberfläche fließen will. Wird das zum Ausbruch des Super-Vulkans führen oder wird gleichzeitig die Kette von kleinen Vulkanen aktiver – all das wird für die Erdbewohner beträchtliche Folgen haben."

Quelle: Text Natalia Kowalenko - „Stimme Russlands"

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