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Europa ohne Plastiktüten: Deutsche Umwelthilfe präsentiert wegweisende Vermeidungsansätze

Archivmeldung vom 18.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Torben*, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Torben*, on Flickr CC BY-SA 2.0

Bis 2025 will die Europäische Union den Plastiktütenverbrauch von derzeit 198 auf 40 Stück pro Kopf senken. Nur wie Europa 80 Prozent aller Plastiktüten innerhalb der nächsten zehn Jahre tatsächlich einsparen kann, ist vielen Mitgliedstaaten noch unklar. Aus diesem Grund stellte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am 17. Februar 2015 während ihrer Dialogkonferenz "Joint Action on Plastic Bags" in Brüssel vorbildliche europäische Ansätze zur Vermeidung von Plastiktüten vor.

"Ein Blick nach Irland, Wales oder Schottland reicht aus, um zu verstehen, dass alle Einweg-Plastiktüten etwas kosten müssen. Verbraucher werden dann abwägen, ob sie tatsächlich eine Tüte benötigen, wenn sie dafür etwas bezahlen müssen. Eine Gebühr oder Abgabe ist nachweislich eines der effizientesten Instrumente zur Plastiktütenvermeidung in Europa", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.

Die EU-Kommission empfiehlt den Mitgliedstaaten die Nutzung marktwirtschaftlich basierter Instrumente, wie zum Beispiel Gebühren, Abgaben oder Steuern, um den Plastiktütenkonsum zu verringern. Irland konnte den Plastiktütenverbrauch durch die Einführung einer solchen Abgabe um mehr als 90 Prozent senken. In Wales ging der Tütenkonsum um 79 Prozent zurück, in Nord-Irland um 67 Prozent. Der britische Einzelhändler Marks & Spencer führte freiwillig eine Gebühr auf Kunststofftüten ein und reduzierte dadurch das jährliche Tütenaufkommen um mehr als 70 Prozent.

"Verbraucher benötigen attraktive Mehrwegtaschen als Alternativen zur Plastiktüte. Außerdem sind Anreizsysteme, die ihre Nutzung fördern, besonders wichtig", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. In Großbritannien vergeben einige Supermärkte Bonuspunkte bei der Verwendung einer Mehrwegtasche oder bieten Pfandsysteme an, so dass verschlissene Beutel kostenlos gegen einen neuen eingetauscht werden können.

Um den Kampf gegen die Plastiktütenflut zu gewinnen, ist es notwendig die Gesellschaft für die Vermeidung des Einwegprodukts zu sensibilisieren und einzubeziehen. Ein in Katalonien gestarteter Aktionstag entwickelte sich innerhalb von wenigen Jahren zum "International Plastic Bag Free Day", der jährlich am 3. Juli mit weltweiten Informationsveranstaltungen, Konzerten, Aktionen und Demonstrationen zum Mitmachen für eine Welt ohne Plastiktüten aufruft. Eine in Frankreich entstandene und inzwischen in Europa durchgeführte Kampagne ermöglicht es Verbrauchern Städte, Gemeinden und Läden über ein Onlineportal direkt anzuschreiben und sie zur Vermeidung von Plastiktüten aufzufordern.

Der Vermeidungsansatz sollte nicht nur für Plastiktüten, sondern auch für alle anderen Einwegtüten gelten. Plastiktüten durch Papier- oder Bioplastiktüten zu ersetzen, hilft nicht, den unreflektierten Konsum zu verringern sowie Ressourcen, Energie und Wasser zu sparen. Zudem bauen sich die meisten biologisch abbaubaren Plastiktüten in der Umwelt ähnlich langsam ab wie herkömmliche Plastiktüten. Sie benötigen spezielle industrietechnische Bedingungen zum Abbau, die in der Natur nicht gegeben sind. Nur die Nutzung von Mehrwegtaschen, Rucksäcken, Fahrradkörben oder Klappkisten führt langfristig zu einer Entlastung der Umwelt.

Die Konferenz-Vorträge sowie ein Ergebnispapier sind unter www.duh.de/eudialog.html verfügbar.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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