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WWF-Satellitenpeilung zeigt drastischen Lebensraumschwund der Elefanten auf Borneo

Archivmeldung vom 09.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© WWF-Canon / A. Christy Williams
© WWF-Canon / A. Christy Williams

Waldrodungen für kommerzielle Plantagen nehmen den Borneo-Zwergelefanten das letzte Stück ihres Lebensraums. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle WWF-Studie, für die die täglichen Wege der kaum erforschten Tiere per Satellitenpeilung zwei Jahre lang beobachtet wurden.

„Die Zwergelefanten brauchen fürs Überleben Tieflandregenwälder und Flusstäler“, sagt WWF-Experte Stefan Ziegler. „Das sind genau die Gegenden, die sich Industrie und Landwirtschaft aussuchen.“ Die vom Aussterben bedrohten Tiere kommen ausschließlich auf der südostasiatischen Insel Borneo vor. Es gibt höchstens noch 1.000 Zwergelefanten.    

Für die umfassendste je an Asiatischen Elefanten durchgeführte Studie wurden Weibchen aus fünf Herden mit Peilsendern ausgestattet. Die Wege der Elefantendamen Rozelis, Tailiwas, Nancy, Bod Tai und Penelope wurden über GPS verfolgt. „Erstmals wissen wir jetzt, wo die Elefantenfamilien fressen und schlafen, wie sie wandern“, sagt WWF-Experte Ziegler. Raymond Alfred, Leiter des WWF-Programms auf Borneo, ergänzt: „Es ist, wie wir befürchtet haben. Die Tiere brauchen die Gebiete, in denen der stärkste Holzeinschlag stattgefunden hat. Allerdings hat sich die Regierung Malaysias verpflichtet, ein großes Gebiet zu schützen – das so genannte Herz von Borneo. Wenn die Regierung sich daran hält, sollten die Zwergelefanten eine Überlebenschance haben.“  

In den vergangenen vier Jahrzehnten ist der Regenwald im malaysischen Bundesstaat Sabah auf der Insel Borneo, wo der Großteil der Elefanten lebt, um 40 Prozent geschrumpft. Die traditionellen Wanderrouten der Tiere führen bisweilen durch Äcker, Plantagen und Siedlungen. Immer öfter kommt es dort zu Konflikten zwischen Mensch und Elefant, wenn hungrige Tiere die Ernten plündern, in Ölpalmplantagen einfallen oder Hütten niedertrampeln. „Die Elefanten werden in die Enge getrieben und reagieren mitunter panisch, wenn ein vertrautes Fleckchen Erde plötzlich verschwunden ist“, erklärt Ziegler.   

Erst 2003 hatten Wissenschaftler durch Genanalysen herausgefunden, dass die Zwergelefanten eine eigene Unterart sind und nicht von Menschen auf die Insel gebracht wurden. Wahrscheinlich sind die heutigen Zwergelefanten Nachfahren der Tiere, die nach der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren auf Borneo festsaßen, nachdem die Verbindung zum asiatischen Festland überflutet worden war.

Quelle: Pressemitteilung WWF

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