Wölfe sollen in Sachsen-Anhalt schneller geschossen werden
Archivmeldung vom 02.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićWölfe sollen in Sachsen-Anhalt schneller geschossen werden. Da sich der Wolf in dem Bundesland zuletzt weiter ausgebreitet hat, kündigte Landesumweltminister Armin Willingmann (SPD) am Montag einen Erlass für "Schnellabschüsse" an.
Dieser sieht demnach vor, dass Wölfe, die wiederholt an Nutztierrissen 
beteiligt waren, in Regionen mit erhöhtem Rissaufkommen künftig "bereits
 nach dem erstmaligen Überwinden des zumutbaren Herdenschutzes 
unbürokratischer entnommen werden dürfen".
"Der Wolf ist in 
Sachsen-Anhalt wieder heimisch geworden", sagte Willingmann. Das sei aus
 Sicht des Natur- und Artenschutzes ein Erfolg. Angesichts der 
wachsenden Population im Lande halte er es aber für notwendig, "noch 
mehr für ein konfliktarmes Leben mit dem Wolf zu tun". Mit dem Erlass 
schaffe man die Möglichkeit, Wölfe "mit auffälligem Verhalten" künftig 
"unbürokratischer entnehmen zu können".
Der Erlass sieht vor, 
dass das Landesamt für Umweltschutz prüft, ob ein Gebiet mit erhöhtem 
problematischen Nutztierrissaufkommen festlegt werden kann. In diesen 
Gebieten sollen "Schnellabschüsse" binnen 21 Tagen nach dem Übergriff 
möglich sein. Die Entnahme darf dann im Umkreis von 1.000 Metern 
erfolgen. Das entsprechende Gebiet wird vom LAU festgelegt, die 
Ausnahmegenehmigung vom Landesverwaltungsamt erteilt. Eine genetische 
Individualisierung des schadenstiftenden Wolfs vor der 
Abschussgenehmigung ist für eine Entnahme dann nicht erforderlich.
Laut
 Monitoringbericht 2023/2024 ist die Zahl der in Sachsen-Anhalt lebenden
 Wölfe zwischen Mai 2023 und April 2024 um 54 auf insgesamt 258 
gestiegen. 78 von ihnen sind erwachsene Wölfe, 40 sind sogenannte 
Jährlinge und bei 129 handelt es sich um Welpen. Elf weitere konnten 
nicht zweifelsfrei zugeordnet werden. Zu den 258 Wölfen kommen noch 34 
Tiere hinzu, die sich in grenzübergreifenden Territorien bewegen. Die 
Zahl der im Land lebenden Wolfsrudel nahm von 27 auf 32 zu, die Zahl der
 Welpen pro Rudel stagnierte bei 3,6.
Nachdem die Zahl der 
Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere mit 59 im vorherigen 
Berichtszeitraum auf den niedrigsten Stand seit 2018 gefallen war, ist 
im aktuellen Monitoring wieder ein leichter Zuwachs an Rissvorfällen auf
 63 zu verzeichnen. Auch wurden wieder mehr Tiere getötet, die Zahl 
stieg von 176 auf 228.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
       News-Feed
 News-Feed