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Bundesländervergleich zu Tierversuchen: Nordrhein-Westfalen bleibt Spitzenreiter im Negativ-Ranking

Archivmeldung vom 22.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Ärzte gegen TIerversuche e.V.
Bild: Ärzte gegen TIerversuche e.V.

Nordrhein-Westfalen bleibt weiterhin „Spitzenreiter in Sachen rückständiger, unethischer Forschung“, gefolgt von Baden-Württemberg und Berlin. Das zeigt die aktuelle Auswertung der Ländertierversuchsstatistiken der bundesweiten Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche. In ihrer Deutschlandübersicht zeigt sie, welcher Anteil der Tierversuche auf das Konto der jeweiligen Bundesländer geht.

Im Jahr 2013 mussten laut Ärzteverein in nordrhein-westfälischen Labors über eine halbe Million Tiere (580.978) ihr Leben für fragwürdige Experimente lassen, was fast 20 % der Gesamttierzahl von bundesweit rund 3 Millionen Tieren entspricht. Baden-Württemberg hat mit 495.339 Tieren über 16 % aller in Deutschland verforschten Tiere zu verantworten, gefolgt von Berlin mit über 422.000 Tieren (14 %), so die Ärzte gegen Tierversuche.

In der nordrhein-westfälischen Tierversuchshochburg Düsseldorf müssen nach Information des Vereins Hunde für zahnmedizinische Experimente herhalten. Ratten dienen als „Modell“ für die Depressionsforschung. Das Tier muss in einem Wassergefäß, aus dem es nicht entkommen kann, schwimmen. Wenn die Ratte aufhört zu schwimmen, gilt sie als depressiv. Laut Ärzteverein sind solche Experimente abstrus und für die Entwicklung von Therapien für kranke Menschen irrelevant.

In Baden-Württemberg werden an mehreren Tübinger Instituten noch immer Hirnversuche an Affen durchgeführt, wie sie von den Behörden in anderen Bundesländern aus ethischen Gründen und mangels medizinischen Nutzens nicht gestattet werden. In Berlin entstehen am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und der Berliner Charité für insgesamt 61 Millionen Euro riesige neue Tierversuchslabors für über 100.000 Mäuse sowie andere Tiere, an denen zweckfreie Grundlagenforschung betrieben werden soll.

Einen großen Anteil an den für Tierversuche getöteten Tieren hat auch Bayern mit 371.000 Tieren (12,4 %). An der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) finden noch immer Xenotransplantationsversuche statt, bei denen das Herz genmanipulierter Schweine in Affen verpflanzt wird. Nach Vorgabe der EU-Tierversuchsrichtlinie sind auch in Deutschland solche Versuche nicht mehr genehmigungsfähig, die Bundesregierung widersetzt sich dieser jedoch. Niedersachsen liegt mit fast 288.000 Tieren (9,6 %) auf Platz 5 der Negativ-Statistik. So wird beispielsweise am Friedrich-Löffler-Institut in Braunschweig die Auswirkung des Klimawandels auf die Ernährung von Schafen untersucht, wofür die Tiere in sogenannten Stoffwechselkäfigen ausharren müssen.

Der Ärzteverein setzt sich seit über 35 Jahren für eine Medizin und Wissenschaft ein, die im Sinne von Mensch und Tier auf moderne, tierversuchsfreie Testverfahren setzt. Die Forschung an menschlichen Zellkulturen, Computersimulationen, Biochips und bildgebenden Verfahren liefern im Gegensatz zum Tierversuch aussagekräftige Ergebnisse für die Humanmedizin.

Quelle:  Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche

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