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Die Mär vom wissenschaftlichen Walfang

Archivmeldung vom 18.06.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

WWF: Japans Walforschung führt nicht zu Wissenszuwachs. Trotz Fangverbot hat Japan in den vergangenen 20 Jahren mehr als 7.000 Mink-, Pott-,Sei- und Brydewale gejagt und getötet – angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken. Zur Erforschung der Wale sei deren Fang unvermeidbar, so die Japaner.

Im Vorfeld der diesjaehrigen Tagung der Internationalen Walfangkommis- sion(IWC)in Suedkorea deckt eine WWF-Studie auf: Keines der Argu- mente, die die Notwendigkeit des Walfangs belegen sollen, hält einer wissenschaftlichen Überprüfung stand. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Japans Forschungsprogramm ein kaum verhülltes Mittel ist, um den japanischen Markt mit Walfleisch zu versorgen. Nach Ansicht des WWF ist es mit modernen Methoden heute möglich, Wale zu erforschen, ohne sie dabei zu töten. Japan dagegen – eines der am höchsten entwickelten Länder der Welt – arbeitet im 21. Jahr- hundert noch mit den Methoden von 1940. Volker Homes, Walexperte beim WWF-Deutschland, erklärt die Fortschritte: „Mit einem speziellen Pfeil können Wissenschaftler den Walen völlig unbedenklich kleine Gewebeproben entnehmen. Genetische Untersuchungen der Proben lassen dann Rückschlüsse auf Geschlecht, Alter und Verwandtschaftsbe- ziehungen zu.“ Selbst Nahrungsgewohnheiten lassen sich auf diese Weise besser erforschen. „Während der Mageninhalt eines toten Wals nur verrät, was er kurz zuvor gefressen hat, geben die Gewebeproben auch Hinweise auf langfristige Ernährungsweisen“, so Homes.

Einen weiteren Hinweis auf die Qualität der japanischen Wal- forschung gibt die Anzahl der in wissenschaftlichen Fachmagazinen veröffentlichten Artikel: Keine der vorgelegten Studien konnte die Mindestansprüche der Zeitschriften erfüllen. WWF-Artenschützer Homes: „Die Ergebnisse sind so dürftig, dass sie dem kritischen Blick internationaler Walexperten nicht standhalten.“ Das Fangverbot auf Großwale wurde 1982 von den Mitgliedsstaaten der IWC verabschiedet und trat 1986 in Kraft. Noch im selben Jahr startete Japan sein Forschungsprogramm. Seitdem haben die japani- schen Vertreter immer wieder versucht, die IWC zu einer Aufweichung des Fangverbots und der Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs zu bewegen. Bisher scheiterten alle Anträge am Widerstand der Nationen, die sich für den Schutz der Meerestiere einsetzen. In diesem Jahr könnten die Walfangstaaten erstmals eine Mehrheit erreichen.

Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland

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