Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Öl-Giganten versus Grauwale

Öl-Giganten versus Grauwale

Archivmeldung vom 09.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: naturepl / WWF
Bild: naturepl / WWF

Die Umweltschutzorganisation WWF hat diese Woche drei europäische Banken aufgefordert, das Aussterben der letzten 130 westlichen Grauwale zu verhindern. Die drei Banken BNP Paribas, Credit Suisse und Standard Chartered sind unter den Geldgebern für ein russisches Erdölförderprojekt vor der Küste der Insel Sachalin. Nächste Woche treffen Walexperten in Genf auf Mitarbeiter der betreffenden Kredithäuser und der russischen Ölgesellschaft „Sachalin Energy Investment Company“. Dort sollten die Banken entschieden gegen die neue Ölplattform auftreten.

Der WWF startet außerdem eine weltweite Petition auf www.thelast130.org gegen einen weiteren Ölabbau vor Sachalin.

Der russische Erdölproduzent will vor der Insel eine dritte Ölbohrplattform errichten. Die Plattform soll gefährlich nahe am wichtigsten Einzugsgebiet der westlichen Grauwale stationiert werden. Von dieser westlichen Population existieren noch maximal 130 Tiere. Nur 26 von ihnen sind fort-pflanzungsfähige Weibchen. Der WWF rief deshalb die Geldgeber auf, das Projekt auf die bestehenden zwei Plattformen zu beschränken. Eine dritte Ölbohrinsel war nicht Teil der Umweltverträglichkeitsprüfung und könnte zum endgültigen Aussterben der Art in diesem Gebiet führen. „Die westliche Grauwalpopulation steht am Rand der Ausrottung. Die dritte Plattform war nie Teil des Projektvorschlags. Wenn das durchgehen sollte, ist das ein Türöffner für weitere kritische Öl- und Gasförderprojekte in der Region“, warnt Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. Der WWF ruft zum sofortigen Baustopp auf, bevor es für die Grauwale zu spät ist.

Im Sommer und Herbst suchen die westlichen Grauwale vor der Küste Sachalins ihre Nahrung, bevor sie ihre Winterwanderung nach Süden antreten. Sie müssen sich genügend Fett anfressen um das restliche Jahr überleben zu können. Grauwale sind die einzigen Wale, die ihr Futter am Meeresboden suchen, indem sie das Meeresbett aufwühlen und wirbellose Kleintiere mit ihren Barten aus dem Wasser filtern.

Die seichten Gewässer nahe bei Sachalin sind die einzigen Gewässer, wo die Kälber von ihren Muttertieren lernen wie man frisst. Wenn die Ausbaupläne der Ölgesellschaft weiter vorangetrieben werden, steigt das Risiko, dass die Tiere durch den Lärm und seismische Untersuchungen vertrieben werden. Auch erhöht sich die Gefahr von Meeresverschmutzungen durch den Austritt von Öl, giftigen Substanzen und Schiffskollisionen.

Quelle: WWF

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte shimmy in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige