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Gabriel greift Vattenfall an

Archivmeldung vom 10.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Nach den Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) dem Energiekonzern Vattenfall mangelnde Kooperation bei der Aufklärung der Störfälle vorgeworfen. "Wenn Vattenfall eine direkte Befragung von Mitarbeitern durch die Atomaufsicht verhindern will, dann behindert das Unternehmen eine lückenlose Aufklärung. Das wäre nicht akzeptabel", sagte Gabriel dem Berliner Tagesspiegel (Mittwochausgabe).

Gabriel verwies auf ein Treffen von Reaktorexperten des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein mit Vattenfall-Geschäftsführer Bruno Thomauske am Montag. Bei dem Gespräch, das auf Gabriels Weisung stattfand, habe der Konzern lediglich zur Klärung technischer Abläufe bei den Zwischenfällen beigetragen, aber keine Befragung der für den Reaktorbetrieb zuständigen Mitarbeiter des Kraftwerks Krümmel ermöglicht. "Das werden wir nicht hinnehmen", sagte Gabriel. Bei dem Zwischenfall in Krümmel sei es in der diensthabenden Schicht "offenbar zu massiven Kommunikationsproblemen gekommen, die es in einem solchen Fall nicht geben darf", kritisierte Gabriel. Die Ursachen dafür müssten in einem Gespräch mit den Mitarbeitern aufgeklärt werden. "Ein Wiederanfahren des Reaktors Krümmel ist nur möglich, wenn die Ursachen vollständig geklärt und mögliche Defizite beseitigt sind."

Mit Blick auf die Häufung von Zwischenfällen in beiden Kraftwerken sagte Gabriel, es sei "völlig berechtigt, wenn die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein fragt, ob Vattenfall einen sicheren Betrieb noch gewährleisten kann". Eine entsprechende Prüfung hatte die für die zuständige Landesministerin Gitta Trauernicht (SPD) angekündigt. Gabriel forderte die deutschen Energiekonzerne dazu auf, "die Lehren aus den Vorfällen in Krümmel und Brunsbüttel zu ziehen und risikoträchtige ältere Kraftwerke so schnell wie möglich vom Netz zu nehmen". Die Kraftwerksbetreiber müssten die ihnen zustehenden Restlaufzeiten älterer Meiler endlich auf modernere Kraftwerke übertragen. "Ich halte es nicht für vertretbar, dass die Konzerne von dieser Möglichkeit des Atomgesetzes keinen Gebrauch machen, nur weil sie mit abgeschriebenen Kraftwerken täglich eine Million Euro Profit machen."

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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