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Erste Erfolge im Schneeleoparden-Projekt im Norden Kirgistans

Archivmeldung vom 27.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Naturschutzbund NABU hat sieben Jahre nach dem Start seines Schneeleoparden-Projektes in Kirgistan eine positive Bilanz gezogen. Die Erfolge zum Schutz der seltenen Großkatzen seien vor allem auf die Arbeit einer Anti-Wilderer-Gruppe zurückzuführen, die 1999 vom NABU gemeinsam mit der kirgisischen Regierung ins Leben gerufen wurde.

Um Wilderei und illegalen Handel einzudämmen, ermitteln die vier Wildhüter der "Spezialeinheit Schneeleopard" verdeckt, beschlagnahmen Fallen und retten lebende Tiere. "War es früher an der Tagesordnung, dass Felle von Schneeleoparden offen gehandelt wurden, so sind sie heute weitgehend von den Basaren verschwunden", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Seit 1999 konnten fünf lebende Tiere, zahlreiche Felle, Waffen und Fallen beschlagnahmt und rund 180 Wilderern das Handwerk gelegt werden.

Mit der Rettung der schwer verletzten Dshamilja im Dezember 2000 vor einem kirgisischen Händlerring konnte in Kooperation mit dem Zoo Zürich ein erfolgreiches Zuchtprogramm gestartet werden. Dshamilja musste aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen aus dem Land gebracht werden und wurde in das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) aufgenommen. 2004 brachte sie das Jungtier Erkhet zur Welt, im Juli dieses Jahres wurde ein weiterer junger Schneeleopard geboren.

Trotz der erfolgreichen Arbeit im Norden Kirgistans zum Schutz der Tiere, sind die Schneeleoparden nach wie vor vom Aussterben bedroht. "Besonders in der südlichen Region Kirgistans, an der Grenze zu Tadschikistan, nimmt die Wilderei stark zu, da hier die illegalen Handelswege nach China ihren Ausgangspunkt haben", so Miller. Wegen des schönen Fells und der nachgesagten Heilkräfte seiner Knochen wird dem "König der Berge" dort verstärkt nachgestellt. Auch als exotisches Haustier oder Zirkus-Attraktion ist der Schneeleopard begehrt. Zwischenhändler zahlen bis zu 11 000 Dollar an Wilderer, um die Tiere nach China zu verkaufen. Ziel des NABU ist es daher, möglichst bald auch eine weitere Anti-Wilderer-Einheit im Süden des Landes etablieren zu können.

Über das NABU-Projekt zum Schutz des Schneeleoparden informiert jetzt auch erstmals eine 30-minütige DVD. Neben der Anti-Wilderer-Gruppe wurden die drei Schneeleoparden Alcu, Bagira und Kunak mit der Kamera begleitet. Die Tiere konnten unter anderem aufgrund schwerer Verletzungen nicht mehr ausgewildert werden. Sie leben heute in einem 7 000 Quadratmeter großen Naturgehege des NABU. Daneben gibt der Film Einblicke in die Arbeit des NABU-Umweltbildungsteams, das in Schulen und bei den Bewohnern der Bergdörfer Kirgistans für den Schutz der bedrohten Raubkatzen wirbt. In Kirgistan leben noch rund 260 Schneeleoparden. Experten schätzen den weltweiten Bestand auf 1 700 bis 3 500 Tiere.

Die DVD ist für 7 Euro zzgl. Porto und Verpackung beim NABU-Shop (www.nabu-natur-shop.de) erhältlich.

Quelle: Pressemitteilung NABU

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