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Greenpeace errichtet steinerne Barriere für echten Meeresschutz

Archivmeldung vom 27.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Greenpeace
Bild: Greenpeace

Mit bis zu 750 Kilogramm schweren Natursteinen haben Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace heute früh damit begonnen, das Meeresschutzgebiet Adlergrund östlich der Insel Rügen vor der Zerstörung durch die Fischerei zu bewahren. Die Meeresschützer versenken von Bord der "Beluga II" am Adlergrund Granitsteine, um das artenreiche Steinriff dort vor den Grundschleppnetzen der Industriefischer zu schützen.

Die Aktion soll mehrere Tage dauern. Fischer durchpflügen den Meeresboden sogar in ausdrücklich geschützten Gebieten ganz legal und zerstören so das Ökosystem. "Zur Rettung der Meere brauchen wir echte Schutzgebiete frei von menschlicher Zerstörung", sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. "Die Bundesregierung muss die Fischerei und die Ausbeutung von Rohstoffen in den Schutzgebieten verbieten. Nur so lassen sich Arten und Lebensräume schützen."

Deutschland hat bereits im Jahr 2007 fast die Hälfte seiner Meeresgebiete als Schutzzonen ausgewiesen. Auch die Pläne für ein Verbot bodenzerstörender Fischerei im Schutzgebiet Adlergrund sind längst fertig. Allerdings fehlt der politische Wille, sie umzusetzen. Der Meeresschutz besteht lediglich auf dem Papier, wie ein aktueller Greenpeace-Report (https://act.gp/3gFHs41) zeigt. Besonders schlecht steht es in der deutschen Ostsee um Dorsch und Hering. Jahrzehntelang wurden ihre Bestände überfischt. Stark gefährdet ist auch Deutschlands einzige Walart, der Schweinswal. Die Population aus etwa 450 Tieren, die östlich von Bornholm leben, steht auf der Roten Liste der IUCN unter "vom Aussterben bedroht" (critically endangered). Zudem geht der Ostsee die Luft aus. So genannte Todeszonen ohne jeglichen Sauerstoff, in denen weder Fische noch andere Meeresbewohner überleben können, nehmen zu.

Intakte Schutzgebiete sind eine Atempause für die Meere

Industrielle Übernutzung und die Folgen der Klimaerhitzung setzen Deutschlands Hausmeeren zu. Selbst in ausgewiesenen Schutzgebieten der Nord- und Ostsee sowie dem Nationalpark Wattenmeer erlaubt die Bundesregierung weiter Ölausbeutung, Fischerei und Sand- und Kiesabbau. Eine hinderliche bürokratische Struktur der deutschen Behörden sowie kurzfristige industrielle Interessen blockieren den dringend nötigen Meeresschutz. "Im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben gehören gesunde Meere zu unseren wichtigsten Verbündeten", sagt Maack. "Sie stabilisieren das Weltklima, haben rund 90 Prozent der atmosphärischen Treibhausgaswärme aufgenommen und rund 30 Prozent des menschengemachten CO2 gespeichert."

Der Adlergrund beherbergt wertvolle Steinriffe und Miesmuschelbänke, Lebensräume für zahlreiche Meeresbewohner. Intakte Schutzgebiete wirken wie eine Atempause für die Meere. Was den Meeren dient, dient auch den Fischern: Fischbestände können sich erholen und Fischer außerhalb dieser Gebiete bald wieder mehr Fisch fangen.

Quelle: Greenpeace e.V. (ots)

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