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Schlag gegen den internationalen Tierschmuggel - Polizei in NRW beschlagnahmt 300 geschützte Vögel

Archivmeldung vom 02.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die Polizei hat am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen eine Großaktion gegen den illegalen Tierhandel durchgeführt und dabei einen Volltreffer gelandet. Wegen Verdacht auf illegalen Handel mit streng geschützten Vogelarten haben gestern rund 25 Beamte des Landeskriminalamtes und der Kreispolizei Steinfurt die Wohnungen und Grundstücke von zwei Tierhändlern aus Metelen kontrolliert.

Dabei stießen sie nach Angaben des Bonner Komitees gegen den Vogelmord auf zahlreiche große Volieren, voll mit Hunderten artengeschützten Seeschwalben, Brachvögeln, Regenpfeifern und anderen Seltenheiten. Da viele Tiere nicht oder falsch gekennzeichnet waren und die Besitzer nicht in der Lage waren, die legale Herkunft der Raritäten nachzuweisen, wurden mehr als 300 Tiere, darunter Stelzenläufer, Mornellregenpfeifer, Wasseramseln, Wasserrallen, Tüpfelsumpfhühner, Brachschwalben und Rotkopfwürger von den Behörden beschlagnahmt und in ein Artenschutzzentrum gebracht. In einer Tiefkühltruhe wurden zudem 20 gefrorene Wasservogelkadaver sowie mehrere Eier entdeckt und sichergestellt. Nach Angaben eines Polizeisprechers sollen nun Gutachter klären, woher die Tiere stammen.

Wie das Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, haben die beiden Verdächtigen seit mehr als fünf Jahren einen schwunghaften Handel mit seltenen Sing-, Wat- und Wasservögeln betrieben und dabei vermutlich Hunderttausende von Euros eingenommen. Die Preise der von ihnen angebotenen und verkauften Vögel lagen zwischen 100 und 1500 Euro pro Stück. Abgesetzt wurden die angeblich gezüchteten Seltenheiten vor allem über Annoncen auf der Internet-Plattform vogelnetzwerk.de sowie über diverse Züchterzeitschriften. Hintergrund der Aktion vom Mittwoch waren Hinweise auf eine umfangreiche Schmuggelaktivität des älteren der beiden Männer. Wie das Komitee mitteilte, wurde der 58jährige im Juni 2004 an der norwegisch-finnischen Grenze mit einem zum Schmuggeltransporter umgebautem PKW erwischt. In dem Fahrzeug entdeckten Beamten des norwegischen Zolls damals mehrere versteckt eingebaute Brutmaschinen mit Eiern aus den Nestern seltener Wasservögel (Sandregenpfeifer, Steinwälzer, Kampfläufer, Feldlerche und Fluss-Seeschwalbe). "Der Mann ist zur Brutzeit ins Ausland gefahren, hat dort systematisch Nester geplündert und die Jungvögel ins Münsterland geschmuggelt, wo sie dann als angebliche Nachzuchten mit hohem Gewinn verkauft wurden", fasst Komiteesprecher Axel Hirschfeld die Beweislage zusammen.

Wieviele Personen insgesamt in den illegalen Handel verstrickt waren, ist noch unklar "Wir vermuten jedoch, dass es sich hier um Mitglieder eines kriminellen Netzwerkes handelt, das weit über die deutschen Grenzen hinaus aktiv ist", so Hirschfeld. Der Vogelschützer ist sich zudem sicher, dass Betrüger weiterhin "in großem Stil" geschützte Vögel über das Internet als angebliche Nachzuchten verkaufen. Dass der in Metelen aufgedeckte Handel kein Einzelfall ist, belege auch ein Strafverfahren in den Niederlanden, wo zur Zeit gegen insgesamt 6 Vogelhändler, darunter auch einen Deutschen, ermittelt wird. Im Juni waren dort bei einer Polizeiaktion rund 100 artgeschützte Vögel beschlagnahmt worden.

Quelle: Pressemitteilung Komitee gegen den Vogelmord e.V.

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