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Nach Krümmel und Brunsbüttel droht Isar 1

Archivmeldung vom 11.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Nicht nur im Atomkraftwerk Krümmel wurde das tatsächliche Ausmaß des Störfalls vom 28. Juni verschwiegen. Auch der Brand am selben Tag im AKW Brunsbüttel hatte ernsthafte Konsequenzen, die erst jetzt ans Licht kommen.

Beide Meiler sind alte Siedewasserreaktoren, die weniger Sicherheitsreserven haben als vergleichsweise moderne Druckwasserreaktoren. Bauähnlich zu den zwei norddeutschen Meilern ist das ebenfalls in die Jahre gekommene bayerische AKW Isar 1 bei Landshut. Vergleichbare Störungen können auch hier auftreten.

Der Störfall in Brunsbüttel erinnert an die Beinahe-Katastrophe im Dezember 2001.

Damals hatte eine Wasserstoffexplosion eine Leitung auf einer Länge von mehreren Metern zerfetzt. Der Betreiber hatte zunächst eine „spontane Leckage“ gemeldet. Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut München: „Seinerzeit haben wir noch einmal Glück gehabt.

Wir waren nicht weit von einem GAU entfernt.“ Auch vor zwei Wochen hatte sich zunehmend Wasserstoff gesammelt - ein ähnliches Szenario. Wurzbacher: „Das bayerische Atomkraftwerk Isar 1, ein bauähnlicher, ebenfalls alternder Siedewasserreaktor könnte vergleichbare Probleme bekommen. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

Für Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München, sind die aktuellen Störfälle von Krümmel und Brunsbüttel der Beleg dafür, dass eine Laufzeitverlängerung für die alten, maroden Atomkraftwerke nicht infrage kommen kann. „Die Dreistigkeit von Herrn Rauscher, dem Chef von Vattenfall, lässt sich kaum überbieten, wenn er inmitten dieses Skandals die längere Nutzung der Atomkraftwerke fordert.“ Er lenke damit nur von den massiven Probleme ab und solle besser dafür sorgen, dass die ganze Wahrheit an die Öffentlichkeit kommt.

Das Umweltinstitut München fordert eine unverzügliche und umfassende Aufklärung über die Störfälle in Krümmel und Brunsbüttel. Die bisherigen Enthüllungen zeigen, dass die Vorfälle ernster waren als bislang behauptet. Die maroden Meiler dürfen nicht mehr in Betrieb genommen werden. Mit der scheibchenweisen Informationspolitik über die beiden Störfälle disqualifiziert sich der Energiekonzern Vattenfall endgültig als „zuverlässiger Betreiber“ und darf gemäß Atomgesetz keine Atomkraftwerke betreiben.

Die Betriebsgenehmigungen für die AKW Brunsbüttel und Krümmel müssen dem Konzern sofort entzogen werden.

Quelle: Pressemitteilung Umweltinstitut München e.V.

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