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"Freie Fahrt" für freie Fischotter

Archivmeldung vom 30.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der Fischotter gehört zu den stark gefährdeten Arten in Deutschland. Die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken will in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Otterstiftungs-Fond die Überlebenschance für die Tiere verbessern. Bild: Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Der Fischotter gehört zu den stark gefährdeten Arten in Deutschland. Die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken will in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Otterstiftungs-Fond die Überlebenschance für die Tiere verbessern. Bild: Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Otter sind weltweit verbreitet - außer in Australien und auf einigen entlegenen Inseln. Die Arten haben sich erfolgreich verschiedenen Umweltbedingungen angepasst. In Deutschland lebt vor allem der Fischotter. Doch in Oberfranken werden in jüngster Zeit immer mehr Tiere tot gefunden. Das Problem: Der Mensch greift immer stärker in die Jagd- und Wanderrouten der Tiere ein, die an Gewässern entlang führen.

Die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken (ÖBO) in Mitwitz will die Ursachen herausfinden und beseitigen. "Unterstützt werden wir dabei vom Tschechischen Otterstiftungs-Fond", erklärt Dietrich Förster von der ÖBO. Wenn die Fischotter sich wieder frei ausbreiten könnten, sei das ein Zeichen, dass ein Fluss auch für andere Tierarten wieder durchgängig sei. In dem mit 121.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt sollen außerdem Lösungen für den Konflikt zwischen Otterschutz und Fischfang gefunden werden.

"Otter schwimmen teilweise durch die Flüsse. Meist nutzen sie zur Fortbewegung aber die Uferstreifen. Viel weiter als ein paar hundert Meter entfernen sie sich selten", erläutert Förster. Deswegen sei es wichtig, dass sie auch am Ufer eines Gewässers gut voran- kommen könnten. Ein Problem seien zum Beispiel Brücken, deren Pfeiler direkt mit dem Flussufer abschließen. "Die Tiere versuchen dann trockenen Fußes an der Brücke vorbei zu kommen - leider oft eine tödliche Angewohnheit: Drei von vier tot gefundenen Ottern wurden überfahren." Wo es keine geeigneten Unterquerungen gebe, müsse man deshalb eine Art künstliches Ufer schaffen. Wie genau die Probleme allerdings gelöst werden könnten, werde sich erst im Verlauf des Projektes ergeben.

Zuerst sollen die Flüsse in Oberfranken und ihre Umgebung untersucht werden. Unterstützung erhalten die Franken dabei vom Tschechischen Otterstiftungs-Fond (Czech Otter Foundation Fund, Trebon). "Dadurch können wir von den Erfahrungen unserer tschechischen Kollegen profitieren", so Förster. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist auch für die DBU ein Grund gewesen, das Projekt zu fördern. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde: "Hier wird Wissen von Osten nach Westen transportiert. Gerade beim Thema Naturschutz ist das besonders wichtig, denn Tiere richten sich nicht nach Grenzen." Von den langjährigen Erfahrungen der tschechischen Partner könne man in Oberfranken nur profitieren.

Wenn das Projekt erfolgreich verlaufe und die Otter wieder frei von Tschechien durch ganz Oberfranken wandern könnten, sei das außerdem auch ein gutes Zeichen für den ökologischen Zustand der Flüsse und Bäche im Allgemeinen. Förster führt das weiter aus: "Fischotter haben hohe Ansprüche an den Lebensraum. Wenn die es schaffen, wird möglicherweise auch bald der Biber folgen." Außerdem seien die von Fischottern bevorzugten Flüsse meist sehr fischreich. Dabei gebe es natürlich Konflikte mit der Fischzucht. Doch auch das will die ÖBO berücksichtigen: "Man kann zum Beispiel versuchen, die Fischteiche mit Zäunen vor den Ottern zu schützen", so Förster.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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