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Gabriela Maria Schmeide: Grässliche Schulzeit in der DDR

Archivmeldung vom 07.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gabriela Maria Schmeide bei der Kinopremiere von Frau Müller muss weg!, Januar 2015, Cinedom Köln
Gabriela Maria Schmeide bei der Kinopremiere von Frau Müller muss weg!, Januar 2015, Cinedom Köln

Foto: 9EkieraM1
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspielerin Gabriela Maria Schmeide hat ihre Schulzeit in Bautzen in der damaligen DDR in schlechter Erinnerung behalten: "Es waren alle eingereiht in Reih und Glied, und es ging darum, diejenigen Schüler zu maßregeln, die etwas aus der Reihe tanzten," sagte die 49-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Sogenannte Helikoptereltern wie in ihrem Kino-Hit "Frau Müller muss weg" habe es in der DDR nicht gegeben: "Die meisten Eltern waren darauf erpicht, dass ihre Kinder bloß nicht auffallen, darauf wurden wir getrimmt. Alle sollten so denken, wie die anderen denken. Wie grässlich! Es mussten schon sehr gefestigte, starke und wohl auch vom Staat unabhängige Eltern sein, die ihren Kindern Individualität gestattet haben. Für die anderen ging es immer nur darum, mitzumarschieren und Teil des Ganzen zu sein."

Die Auswirkungen spüre sie immer noch, sagte Schmeide weiter: "Es fällt mir bis heute schwer, eine eigene Meinung konsequent zu vertreten. Ich bemerke, wie tief dieses Bestreben, lieb Kind zu sein und auf einer Linie mit anderen, immer noch in mir steckt."

Eine zusätzliche Belastung sei es für sie gewesen, dass ihr Vater von einem Verwandtenbesuch im Westen nicht nach Bautzen zurückkehrte, als sie 17 war, berichtete Schmeide: "Er hatte uns nicht eingeweiht. Das war ein Schock für uns alle, ein schlimmes Gefühl, verlassen worden zu sein."

Dennoch äußerte die Schauspielerin Verständnis: "Mein Vater hatte seit seiner Jugend den Traum, wegzukommen aus diesem diktatorischen Land. Er hat jahrelang versucht, meine Mutter zu überreden mitzukommen, selbst als die beiden schon vier Kinder hatten. Er hat sich die abenteuerlichsten Fluchtmöglichkeiten ausgedacht, sodass meine Mutter völlig zu Recht gesagt hat: Bist du wahnsinnig? Man wusste doch, was mit Leuten passiert, die auf der Flucht erwischt werden. Ich kann beide sehr gut verstehen, auch meinen Vater. Und deshalb verurteile ich ihn überhaupt nicht." Im Gegenteil: Heute verstünden sich die beiden besser als je zuvor, betonte Schmeide.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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