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Schauspielerin Almila Bagriacik: "Frauen zu suggerieren, die Tatsache, dass sie einmal im Monat menstruieren, sei eine Art Handicap - das finde ich frech"

Archivmeldung vom 03.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: EMOTION Verlag GmbH Fotograf: Daniela Müller-Brunke
Bild: EMOTION Verlag GmbH Fotograf: Daniela Müller-Brunke

Almila Bagriacik dreht seit sie 17 ist. In Gagenverhandlungen ist sie mittlerweile erfahren und klar in ihren Forderungen nach gleichberechtigter, leistungsbezogener Bezahlung. Schockiert ist sie über etwas anderes: "Alle Schauspieler müssen vor Drehbeginn einen Versicherungsbogen und eine Gesundheitserklärung ausfüllen. Aber als Frau muss man sich noch ganz andere Fragen gefallen lassen."

Bagriacik weiter: "Beispielsweise musste ich mal ankreuzen, ob ich an Menstruationsbeschwerden leide", sagt die 30-Jährige im Interview mit EMOTION (Ausgabe 4/2021 ab morgen im Handel, emotion.de). "Ich mache seit 13 Jahren zuverlässig meinen Job. Noch nie habe ich mich deswegen krankschreiben lassen. Aber ganz unabhängig davon: Frauen zu suggerieren, die Tatsache, dass sie einmal im Monat menstruieren, sei eine Art Handicap - das finde ich frech." Die in Ankara geborene Berlinerin erzählt, dass einige Schauspielerinnen zu Hormonen greifen, um keine Karriere-Nachteile zu erfahren. "Das bricht mir das Herz, dass Frauen sich gezwungen sehen, so zu handeln, um in unserem System, in dieser von Geld regierten Welt zu funktionieren, zu überleben", so die "4 Blocks"-Hauptdarstellerin.

In der Türkei hat die Familie in wohlhabenden Verhältnissen gelebt, Almila Bagriacik hatte ein eigenes Spielzimmer, Nanny und Haushälterin. Als sie mit fünf Jahren nach Deutschland kam, musste sie mit weniger auskommen. "Auf eine Art war es befreiend, weil ich mehr Raum zum Fantasieren hatte, und noch viel wichtiger war es für mich, über die Zeit zu erkennen, dass Geld kommt und wieder geht und andere Dinge im Leben wichtiger sind." Gerade deshalb hat sie ihre erste Gage genossen und sich davon Führerschein samt Kleinwagen geleistet - und ihre Malteser-Hündin Mavi. "Geld auszugeben hat mich früher tatsächlich nicht so interessiert, heute leider mehr. Ich bin mir dessen bewusst, dass es sich mehr um eine Bedürfnisbefriedigung handelt als um Dinge, die ich wirklich brauche. Meine Mutter behauptet, ich verliere beim Shoppen den Verstand."

Von einem Partner wünscht Almila Bagriacik sich Verständnis für ihre Arbeit - auch für Kuss-Szenen: "Ich möchte nicht dauernd erklären müssen, dass das supertechnisch ist, dass da keine Gefühle abgehen. Zu Hause will ich einfach meine Jogginghose tragen und ich selber sein dürfen. In einer Beziehung will ich nicht performen." Geborgenheit ist ihr in einer Partnerschaft wichtig - "das Gefühl, dass man sich bei diesem Mann vor der ganzen Welt verstecken kann. Unter seine Arme kriechen kann und nicht mehr zu sehen ist. Denn in meinem Beruf wird genug auf einen raufgeschaut."

Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)

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