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Jutta Speidel: Ein Zufall führte zum Engagement für obdachlose Frauen

Archivmeldung vom 21.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jutta Speidel, 2007
Jutta Speidel, 2007

Foto: Michael Lucan
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspielerin Jutta Speidel (64) ist durch puren Zufall zu ihrem mittlerweile über zwei Jahrzehnte währenden Engagement für obdachlose Frauen und deren Kinder gekommen. Dieser habe sich vor etwa 25 Jahren in München zugetragen, berichtete Speidel im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir haben damals in der Akademiestraße in Schwabing gedreht, und unser Schminkmobil blieb frühmorgens irgendwo auf der Strecke liegen." Der Aufnahmeleiter habe dann eine Pension ausfindig gemacht, in der die Schauspieler geschminkt werden konnten.

Das Innere des Hauses schockierte Speidel: "Wir sind reingegangen, und ich dachte gleich: Was ist das denn? Ist ja grauenhaft. Es war eine Obdachlosenpension, in der obdachlose Kinder zwischen Pennern und abgerissenen Personen hausten." In diesem Moment, so Speidel weiter, habe sie gedacht: "Das geht überhaupt nicht." So etwas könne man weder in Hamburg, Berlin, München oder einer anderen deutschen Stadt akzeptieren. Mittlerweile engagiert sich die 64-Jährige seit über 20 Jahren für obdachlose Mütter und Kinder, hat den Verein "Horizont" und eine Stiftung gegründet sowie zwei Häuser gebaut, in denen Hilfebedürftige eine Bleibe finden.

Erst im Juni eröffnete sie das zweite Haus im Münchner Norden, doch Speidel denkt bereits vage über ein drittes Haus nach: "Wir haben einen Grund geerbt und im Testament steht, die Erblasserin erwartet, dass wir Wohnraum für Kinder und Mütter schaffen. Und wenn man ein Erbe annimmt, hat man auch eine Verpflichtung. Auf dem Grund steht ein Haus, darin wohnen jetzt Bedürftige, aber es ist in einem Zustand, in dem wir es nicht stehen lassen können. Dafür werden wir wiederum mindestens vier bis fünf Millionen Euro sammeln müssen, deshalb ist daran im Moment nicht zu denken."

Auch an ihre Kindheit und an Ausflüge der besonderen Art mit ihrem Vater, einem Patentanwalt, erinnerte sich Speidel in dem Gespräch: "Als ich klein war, bin ich mit dem Papi ganz oft mit der Straßenbahn ins Patentamt gefahren. Da gab's eine Frau, die ich Tante Inge nannte, und die hatte mir immer schon in der sogenannten Auslegehalle etwas Tolles rausgesucht. Ich saß dann auf so einem Tresen, umringt von Patenten, und wenn mir eins besonders gefiel, dann hat sie es mir kopiert, damit ich es mit nach Hause nehmen kann. Ich hatte damals ein Himmelbett, und dessen Wände waren gepflastert mit Patenten."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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