Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Medien "New York Times" korrigiert Fehler - nach 48 Jahren

"New York Times" korrigiert Fehler - nach 48 Jahren

Archivmeldung vom 13.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Lieber spät als nie: Die graue Eminenz des US-Journalismus, die "New York Times", hat in ihrer Korrekturspalte zugegeben, bei einer Musicalkritik einen falschen Nachnamen genannt zu haben - der betroffene Artikel stammt aus dem April 1960.

Wie wichtig es das Zeitungs-Urgestein "New York Times" mit journalistischer Genauigkeit nimmt, beweist eine ungewöhnliche Korrektur: "Eine Auflistung der Darsteller am 28. April 1960 zu einer Theaterrezension der 'West Side Story', als sie ins Winter Garden Theater zurückkehrte, nannte einen falschen Nachnamen für den Schauspieler, der die Figur Action spielte. Es ist George Liker, nicht Johnson", war dort am 11. August in der Korrekturspalte zu lesen. Den entscheidenden Hinweis habe der Schauspieler selbst gegeben, der an einer Wiederaufnahme der Show mitwirken wolle, berichtete die Zeitung. Die West Side Story feierte ihre Premiere im Winter Garden Theater am Broadway im September 1957. Sie wurde insgesamt 732 Mal gezeigt, der Artikel der Zeitung bezog sich auf eine Wiederaufnahme. Das Musical ist eine Neuinterpretation von Shakespeares "Romeo und Julia", die eine Liebesgeschichte im Milieu verfeindeter Straßengangs in Manhattan erzählt. Die Musik gehört zu den bekanntesten Werken von Leonard Bernstein.

Doch nicht genug damit, das Großreinemachen ging weiter, der falsche Schauspielername war nicht die einzige interessante Korrektur dieser Ausgabe: In der gleichen Spalte bekannte die Zeitung, den US-Präsidentschaftskandidaten John McCain mehr als ein Jahrzehnt lang fälschlicherweise als Kampfpilot zur Zeit des Vietnamkrieges bezeichnet zu haben.

Dabei habe es sich bei der Douglas A-4, die McCain flog, in Wahrheit nicht um einen Kampfflieger gehandelt, sondern um ein Schlachtflugzeug. Der Unterschied liegt darin, dass Kampfflieger auch andere Flugzeuge attackieren können, während Schlachtflugzeuge hauptsächlich für Ziele am Boden eingesetzt werden.

Für einige Kommentatoren, wie den New Yorker Blog Gawker ging diese Korrektur zu weit - schließlich sei auch eine A-4 in der Lage gewesen, andere Flugzeuge abzuschießen, und dadurch die Bezeichnung als Kampfpilot durchaus vertretbar, so dessen Argument.

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte mobile in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige