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Hacker begrüßen Digitalstrategie der ARD

Archivmeldung vom 14.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die ARD-Generalsekretärin Dr. Verena Wiedemann stellte auf dem vom Chaos Computer Club veranstalteten Chaos Communication Camp die Digitalstrategie der ARD vor. Kernpunkt dieses im Juni von der Intendantenrunde der ARD verabschiedeten Konzeptes bildet die zukünftige Verbreitung öffentlich-rechtlicher Inhalte im Internet.

Der Chaos Computer Club begrüßt die vorgestellte Digitalstrategie ausdrücklich als notwendigen Weg für die Zukunft, der dem Stellenwert des Internet als wichtiges Informationsmedium gerecht wird.

Das Konzept sieht unter anderem vor, alle von der ARD selbst oder im Auftrag produzierten Beiträge über einen Zeitraum von sieben Tagen nach Ausstrahlung im Fernsehen im Internet "on demand" anzubieten. Einzelne Sendungen mit großer Bedeutung für die Öffentlichkeit sollen auch darüber hinaus abrufbar sein. Die ARD-Generalsekretärin bekräftigte, dass die ARD ihren Informations- und Bildungssauftrag im Internet ernst nimmt. Auch den Netzbürgern, die klassische Empfangswege öffentlich-rechtlicher Inhalte kaum noch nutzen, möchte die ARD kritische und unabhängige Beiträge anbieten.

Auf dem Chaos Communication Camp in Finowfurt, der größten Freiluft-Hacker-Veranstaltung der Welt, stellte sich Frau Dr. Wiedemann in einer Podiumsdiskussion den Fragen des Publikums. Sie zeigte sich überrascht von der großen Anzahl derjenigen Campbesucher, die zwar keinen Fernseher mehr besitzen, aber dennoch die Informationsangebote der ARD im Internet nutzen. Alle Wortmeldungen aus dem Publikum machten deutlich, dass die Internet-Generation besonderen Wert auf die objektive und unabhängige Nachrichtenberichterstattung sowie auf politische und Bildungsbeiträge der ARD legt. Die Internetnutzer bekundeten einhellig ihren Wunsch nach einer Präsenz des gebührenfinanzierten Rundfunks auch im Netz. Im Gegenzug verlangte Frau Dr. Wiedemann ein stärkeres Engagement der Netzöffentlichkeit in Gremien wie den Rundfunkräten und bei öffentlichen Anhörungen. Die Bedürfnisse müsse man hörbarer vortragen, um bei Zukunftsentscheidungen berücksichtigt zu werden. Frank Rosengart, Sprecher des CCC, resümiert den Konsens nach der Diskussion mit Frau Wiedemann: "Wenn die öffentlich-rechtlichen Medien auch zukünftig große Teile der Bevölkerung erreichen wollen, müssen sie ihr Angebot im Internet veröffentlichen. Die Zukunft der Medien ist ganz klar das Netz."

Wie am Beispiel der BBC seit über fünf Jahren gut nachvollziehbar ist, stellen öffentlich-rechtliche Angebote eine wichtige Ergänzung zu kommerziellen Angeboten im Netz dar. Forderungen nach dem Verbot kostenfreier, unverschlüsselter Veröffentlichungen der über Gebühren finanzierten Inhalte, wie zuletzt von einigen kommerziellen Sendern vorgebracht, erteilt der Chaos Computer Club eine klare Absage. "Es kann nicht angehen, dass wirtschaftliche Interessen Einzelner die Grundversorgung großer Gruppen der Bevölkerung verhindern", so Rosengart.

Die Netzgemeinde wünscht sich von der ARD die Verwendung offener Formate. Nur so können die Zuschauer die Datenschätze barrierefrei nutzen und zur Wiedergabe auf eine Vielzahl freier und kommerzieller Software zurückgreifen. Der Chaos Computer Club fordert auch von den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern, dem guten Beispiel der ARD zu folgen. "Die Sendung mit der Maus soll nicht im Archiv der Anstalten verstauben", stellt CCC-Sprecher Rosengart fest und wünscht der ARD Erfolg bei den Verhandlungen mit den Rechteinhabern, um die langfristige Bereitstellung in offenen Archiven zu ermöglichen.

Quelle: Pressemitteilung CCC

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