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Damit Trauer nicht zur Depression wird

Archivmeldung vom 23.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Es wird draußen langsam kälter und die Abende brechen eher herein. Der Sommer ist vorbei und die Advents- und Weihnachtszeit lenken uns noch nicht ab. In dieser Zeit kommen ernstere Themen zum Zuge. Der November wird allgemein als Trauermonat bezeichnet. Sicherlich, getrauert wird jahreszeitenunabhängig aber im November gibt es den Buß- und Bettag, den Totensonntag und das Allerheiligenfest wird in der Nacht zum 1. November gefeiert. Es wird der Verstorbenen gedacht.

Trauer hat nur noch wenig Platz in unserer Gesellschaft und in unseren Tagesabläufen. Das Umfeld erwartet, dass man nach spätestens sechs Wochen wieder voll einsatzfähig ist. Vom Trauerjahr sollte man möglichst niemanden etwas merken lassen. Laut Dr. Manfred Wolfersdorf, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Bayreuth, entstehen über 60 Prozent aller Depressionen aus unverarbeiteter Trauer. So mutiert Trauer oftmals von einer vorübergehenden, extrem angespannten, verzweifelten und hilflosen Verfassung zu einer Depression.

„Beim Tod eines geliebten Menschen erfahren wir, was Tod ist. Dieses Todeserlebnis widerfährt uns, trifft uns, lässt uns irre werden an uns und an allem, was wir bisher für selbstverständlich gehalten haben. Es erschüttert nicht nur unser Welt- und unser Selbstverständnis, es zwingt uns zur Wandlung – ob wir wollen oder nicht.“, schreibt Verena Kast, Buchautorin und Professorin für Psychologie an der Universität Zürich sowie Dozentin und Lehranalytikerin am dortigen C.G. Jung-Institut.

Trauer kann Wandlung und eine Chance der Veränderung in sich bergen. Wir wissen oft nicht, mit dieser Möglichkeit umzugehen. Trauern will gelernt sein und da sie meist im Verborgenen statt findet, um andere nicht zu belasten, gibt es dafür wenige Vorbilder. Unterstützung auf diesem Weg gibt es in Trauergruppen, in therapeutischen Zusammenhängen, oder bei ausgebildeten Trauerbegleitern, wie Eva Terhorst. Ihr Angebot reicht vom Trauertelefon, dem Trauerchat über Trauergruppen und Einzelgesprächen bis zu einem Trauerhandbuch, das als PDF unter www.trauerbegleiter.org herunter geladen oder dort auch online geführt werden kann. Die Trauergruppen und Einzelgespräche finden in ihrer Praxis in Tiergarten statt.

Jede Trauer verläuft anders. Diesen individuellen Weg gilt es achtsam zu unterstützen und durch Rituale, Gespräche und Gruppenzusammenhänge zu begleiten. Den Verstorbenen wäre es sicherlich wichtig und bedeutet für sie eine Entlastung, dass ihre Hinterbliebenen sich Unterstützung holen, um aus dem großen Verlust, eine einzigartige Reise in ein neues Leben werden zu lassen.

Quelle: Eva Terhorst Trauerbegleitung

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