KKH: Deutsche ernähren sich falsch und bewegen sich zu wenig
Archivmeldung vom 21.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Kaufmännische Krankenkasse (KKH) unterstützt die Pläne von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer, sich mehr für die gesunde Ernährung der Bundesbürger einzusetzen. "Wir freuen uns, dass die Politik die Problematik erkannt hat und die Arbeit der Krankenkassen mit einem Eckpunktepapier unterstützt", sagt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH.
Das Phänomen 
Übergewicht komme das deutsche Gesundheitswesen teuer zu stehen. Laut
Kailuweit könnten die gesetzlichen Krankenkassen jährlich mehrere 
Milliarden Euro einsparen, wenn die Menschen sich bewusst ernähren 
und mehr bewegen würden. 
Millionen Menschen essen zu viel, zu wenig oder ernähren sich 
falsch. "Die gesamte Sozialversicherung ist mit den Folgen befasst", 
so Kailuweit. Die gesetzliche Krankenversicherung finanziert 
Übergewichtigen Therapien, Untersuchungen und Folgebehandlungen in 
fast allen Bereichen. Neben ambulanten Behandlungen zählen auch die 
Kosten für Krankenhausaufenthalte, Arbeitsunfähigkeit, Kuren, 
Arzneimittel und Modellvorhaben dazu. Eine Analyse der KKH hat 
ergeben, dass eine durchschnittliche Rehabilitationsbehandlung 
aufgrund von Übergewicht rund einen Monat dauert und durchschnittlich
2.500 Euro kostet. Allein 41.000 Mal wurde ein KKH-Versicherter im 
Jahr 2006 wegen Fehlernährung sogar stationär behandelt. Die Kosten 
lagen bei rund 5,2 Millionen Euro. 
Besonders erschreckend sind die Zukunftsaussichten, denn 
Übergewicht ist ein Hauptauslöser für die Erkrankung Diabetes 
mellitus Typ 2. "Wir erwarten eine Welle von Neuerkrankungen in den 
kommenden Jahren. Das deutsche Gesundheitssystem muss sich dieser 
Entwicklung stellen und der Aufklärung einen viel größeren 
Stellenwert einräumen", erklärt Kailuweit. Wie eng der Zusammenhang 
zwischen Fehlernährung und Übergewicht ist, zeigen auch die 
Erfahrungen aus den Disease-Management-Programmen. 70 Prozent der 
Diabetiker, die an diesen Behandlungsprogrammen für chronisch kranke 
Menschen teilnehmen, erhalten von ihrem Hausarzt die Empfehlung für 
eine Ernährungsberatung. 
"Die KKH stellt sich seit Jahren der Aufgabe, das Bewusstsein 
ihrer Versicherten für die Zusammenhänge von Ernährung, Bewegung und 
Übergewicht zu schärfen", betont Kailuweit. In der Vergangenheit hat 
die KKH vor allem für Kinder zahlreiche Pilotprojekte für eine 
bessere Ernährung gestartet - wie Essen-Bewegen-Wohlfühlen, Fitness 
für Kids und Obeldicks light. So lautet eines der Ergebnisse des 
niedersächsischen Schul-Projektes Essen-Bewegen-Wohlfühlen, dass 
knapp 40 Prozent der Kinder seit Projektende besser auf ihre 
Ernährung achten. "Die ersten Projektergebnisse zeigen, dass wir 
durch einfache, aber frühzeitige Aufklärungsarbeit viel erreichen 
können. Ein Zusammenwirken von Krankenversicherung, Familie, 
Kindergärten und Schulen motiviert gerade die jüngere Generation zu 
einem gesundheitsbewussten Leben. Das kann die Entwicklung zum 
Übergewicht in Deutschland stoppen", so Kailuweit. 
Wann Übergewicht besteht, darüber gibt der Body-Mass-Index präzise
Auskunft. Dieser Wert spielt bei den zum 1. April 2007 eingeführten 
Wahltarifen der Kaufmännischen Krankenkasse eine wesentliche Rolle: 
Liegt der BMI eines Versicherten im Normbereich, wird er in den 
entsprechenden Tarifen mit Bonuspunkten belohnt. 
Quelle: Pressemitteilung Kaufmännische Krankenkasse - KKH

        
        
      
      