Wissenschaftler: Einsamkeit so schädlich wie 15 Zigaretten pro Tag
Der Neurowissenschaftler Dirk Scheele von der Ruhr-Universität in Bochum warnt vor den Risiken zunehmender Einsamkeit in der Gesellschaft. Diese könne auch Einfluss die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen haben.
"Wir wissen aus sehr vielen Studien, dass Einsamkeit ein Risikofaktor sowohl für psychische als auch somatische Erkrankungen ist", sagte Scheele der Mediengruppe Bayern (Samstagausgaben).
Der
Neurowissenschaftler verweist auf Meta-Analysen mit über 300.000
Probanden, die ergeben hätten, dass "Menschen mit geringer sozialer
Integration, die also zur Einsamkeit neigen, ein erhöhtes
Sterblichkeitsrisiko tragen". Diese Gefahr sei noch größer als durch
bekannte andere Risikofaktoren, wie Rauchen, Alkoholkonsum oder
Übergewicht.
Auch das Risiko für Herzerkrankungen und
Schlaganfälle sei um 30 Prozent höher, wenn die Betreffenden sich sehr
einsam fühlen. Zum starken Zusammenhang von Einsamkeit und psychischen
Erkrankungen sagte er: "Aus einer Meta-Analyse lässt sich herauslesen,
dass Einsamkeit und soziale Isolation für die Gesundheit so schädlich
sind wie 15 Zigaretten pro Tag."
Quelle: dts Nachrichtenagentur