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Kratom: Einsatz gegen Sucht und Schmerzen nicht sicher

Archivmeldung vom 10.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Erol Ahmed, unsplash.com
Bild: Erol Ahmed, unsplash.com

Die Blätter des Kratombaums werden zunehmend für die Behandlung von Schmerzen und Opioidabhängigkeit eingesetzt. Dieser Einsatz ist laut einer Studie unter der Leitung der Binghamton University jedoch nicht sicher. Eine retrospektive Analyse der Daten zur Kratumnutzung im National Poison Data System hat Belege für eine mit dem Konsum einhergehende Toxizität festgestellt.

Unruhe und Herzrasen

Der Kratombaum wächst in Südostasien. Die aktiven Chemikalien der Pflanze führen zu Reaktionen bei den Opioidrezeptoren. Patienten berichteten davon, dass sie Kratom zur Behandlung und Verhinderung von Entzugserscheinungen, gegen durch den Opioidkonsum entstehende Probleme oder Schmerzen konsumieren. Doch Forschungsleiter William Eggleston behandelte immer mehr Patienten mit Symptomen einer Toxizität und Entzugserscheinungen. Daher haben er und sein Team die Analyse durchgeführt und auch die Aufzeichnungen der Gerichtsmedizin im Bundesstaat New York ausgewertet, um mit Kratom in Zusammenhang stehende Todesfälle zu identifizieren.

Kratom verursachte mit 18,6 Prozent am häufigsten Unruhe, gefolgt von Herzrasen (16,9 Prozent), Schläfrigkeit (13,6 Prozent), Erbrechen (11,2 Prozent) und Verwirrung (8,1 Prozent). Ernsthafte Auswirkungen wie Anfälle (6,1 Prozent), Entzug (6,1 Prozent), Halluzinationen (4,8 Prozent), Atemdepression (2,8 Prozent), Koma (2,3 Prozent) und Atem- oder Herzstillstand (0,6 Prozent) wurden ebenfalls gemeldet. Kratom wurde auch als bei vier von den Gerichtsmedizinern untersuchten Todesfällen als Ursache oder beitragender Faktor festgestellt.

Problem leichter Verfügbarkeit

Die in "Pharmacotherapy" veröffentlichten Forschungsergebnisse legen nahe, dass Kratom nicht ausreichend sicher ist und aufgrund seiner leichten Verfügbarkeit als pflanzliches Nahrungergänzungsmittel eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit darstellt. Laut Eggleston ist Kratom zwar nicht so stark wie manche andere verschreibungspflichtige Opioide. Es wirkt aber im Körper trotzdem wie ein Opioid.

"In größeren Dosen kann es zu einer Verlangsamung der Atmung und Sedierung führen. Das bedeutet, dass die Patienten der gleichen Toxizität ausgesetzt sind wie bei einem anderen Opioid." Derzeit untersuchen die Forscher gemeinsam mit der SUNY Upstate Medical University, wie viele Patienten tatsächlich Kratom konsumieren und ob das Risiko einer Toxizität von der eingenommenen Dosis abhängt.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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