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Heilbäder-Präsident: Millionen Krankenversicherten werden Leistungen vorenthalten

Archivmeldung vom 27.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de

Millionen gesetzlich Krankenversicherte haben Anspruch auf ambulante Kurmaßnahmen oder wohnortferne Präventionskurse zur Gesundheitsvorsorge. "Viele gesetzliche Krankenkassen tun mittlerweile aber alles, um ihren Versicherten diese Leistungen vorzuenthalten", kritisierte der Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz und Präsident des Deutschen Heilbäderverbands bei einem Besuch im niederbayerischen Bad Füssing.

Gesundheitspolitiker aller Parteien würden seit Jahren ein Hochlied auf die Kosten dämpfende Wirkung der Gesundheitsvorsorge singen, in der Praxis aber werde alles getan um ambulante Vorsorgekuren oder auch wohnortferne Prävention als Kassenleistung nicht mehr stattfinden zu lassen.

Die Zahlen sprechen dem Deutschen Heilbäderverband zufolge eine deutliche Sprache: Zwischen 1996 und 2009 sank die Zahl der ambulanten Kuren um rund 90 Prozent: von 880.000 auf 94.000 Kuren jährlich. "Dabei beweisen umfassende Studien, dass jeder in die Prävention investierte Euro langfristig dem Gesundheitssystem drei Euro Ausgaben für spätere Krankheitsbehandlung spart", sagte Müller.

Die nahezu bei allen Krankenkassen vorhandenen Kataloge für Präventionsreisen mit Kassenzuschuss würden den Versicherten gezielt vorenthalten und oft nur auf massiven Druck ausgehändigt. Verfassungsrechtlich fragwürdig ist nach Meinung Müllers die Strategie vieler Kassen, ab 1.1.2011 vor allem ältere Versicherte bei der Bezuschussung von wohnortfernen Präventionsmaßnahmen auszugrenzen. "Als ob Menschen mit 60 und einer Lebenserwartung von vielleicht noch 20 Jahren nicht aktiv viel für ihre Gesundheit tun könnten. Ist das der erste Schritt, die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen in Zukunft an bestimmte Altersgrenzen zu koppeln?", fragt Müller.

Für Therapien würden die Krankenkassen mittlerweile jährlich 240 Milliarden Euro ausgeben, also weit mehr als 3.000 Euro für jeden Versicherten pro Jahr, für die Prävention - die Krankheiten und damit Gesundheitsausgaben verhindern könne - seien es pro Versicherten gerade einmal fünf Euro. Sein Appell an die gesetzlich Krankenversicherten: "Bestehen Sie auf Ihr Recht und fordern Sie bei Ihrer Krankenkasse Leistungen für aktive Gesundheitsvorsorge ein."

Quelle: Kur- und GästeService Bad Füssing

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