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Neue These zur Aids-Ausbreitung stößt in Fachwelt auf ernsthaftes Interesse

Archivmeldung vom 24.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Die These des kanadischen Mikrobiologen Jacques Pèpin zur Ausbreitung des Aids-Virus wird von Infektionsexperten zurückhaltend, aber nicht grundsätzlich ablehnend beurteilt. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, findet der Münchener Mikrobiologie Lutz Gürtler den zeitlichen Ablauf in Pépins These nicht ganz passend, hält den Kollegen aber für wissenschaftlich integer, während die Aids-Koryphäe Max Essex Pépin "Objektivität" zugesteht.

Der These Pépins zufolge wurde die Ausbreitung des Aids-Virus HIV im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts in Zentralafrika und dann noch einmal 1971 bis 1972 in Haiti durch unhygienischen Umgang mit Injektionsnadeln und anderen medizinischen Utensilien begünstigt.

Auf der Grundlage eigener medizinischer Untersuchungen sowie Studien der sozioökonomischen Verhältnisse jener Zeit entwirft Pépin, Institutsleiter an der Universität von Sherbrooke, in seinem soeben erschienenen Buch "The Origins of Aids" ein neues Bild des Seuchenzuges nach dem - schon bisher bekannten - Überspringen des Virus von Affen auf Menschen, wahrscheinlich zunächst einige wenige Affenjäger. Demnach soll der Erreger im frühen 20. Jahrhundert durch Impfungen und Behandlungen mittels Injektionen, etwa gegen Malaria und die Schlafkrankheit, verbreitet worden sein.

Die nach der Unabhängigkeit von Belgien 1960 einsetzende zunehmende Verarmung mit Begleiterscheinungen wie Prostitution habe ihm vor allem in Kinshasa einen weiteren Schub gegeben, glaubt Pépin. Als in den folgenden Jahren 4.500 Haitianer als Gastarbeiter für die öffentliche Verwaltung ins Land gekommen und auch wieder heimgekehrt seien, hätten wiederum einige wenige HIV in die Karibik verschleppt. Dort habe sich das Virus abermals explosionsartig ausgebreitet, als eine Firma in Port-au-Prince unter hygienisch völlig unzureichenden Bedingungen tausenden Haitianern Blutplasma entnahm und gegen Dollar in die USA schickte. Zwar seien, so Pépin in "Focus", die daraus hergestellten Therapeutika in den USA ausreichend "inaktiviert" (also gereinigt) worden, doch sei Haiti damals ein beliebtes Ziel ebenso homosexueller wie abenteuerlustiger Nordamerikaner gewesen. So könnte HIV nach Kalifornien gekommen sein, wo es Medizinern im Jahr 1981 erstmals auffiel.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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