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Umfrage: Nur jeder vierte Arzt mit wirtschaftlicher Situation zufrieden

Archivmeldung vom 21.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ärzte bei der Behandlung eines Trauma-Patienten
Ärzte bei der Behandlung eines Trauma-Patienten

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Sie schröpfen die Patienten mit teuren Selbstzahlerleistungen - und die Pharmaindustrie haut ihnen zusätzlich die Taschen voll: Die niedergelassenen Ärzte sind in diesen Tagen wieder einmal Zielscheibe sensationsheischender Schlagzeilen.

Eine aktuelle Umfrage zur Situation in Deutschlands Arztpraxen zeigt jedoch deutlich, dass die vermeintlich geldgierigen "Halbgötter in Weiß" alles andere als goldene Zeiten durchmachen: Ein großer Teil kämpft mehr als 50 Stunden in der Woche um das wirtschaftliche Überleben der eigenen Praxis.

Wie hat sich die wirtschaftliche Lage Ihrer Praxis in den vergangenen fünf Jahren entwickelt, fragte der Ärztenachrichtendienst (änd) aus Hamburg niedergelassene Haus- und Fachärzte. Über 1.100 Mediziner beteiligten sich an der Umfrage - und zeichneten ein düsteres Bild: Fast jeder zweite Arzt (45 Prozent) sprach von einer Verschlechterung der Situation vor Ort. Nur 24 Prozent berichteten von einem unveränderten Status quo, 32 Prozent registrieren nach eigenen Angaben dagegen eine Verbesserung.

Immerhin schafft es ein großer Teil der Ärzte offenbar, dass die angespannte Finanzsituation nicht auf das Praxisteam durchschlägt: 82 Prozent der Mediziner erklärten, dass sie den Mitarbeitern Gehälter nach Tarifvorgaben zahlen könnten - oder sogar noch etwas mehr. 63 Prozent der Ärzte zahlen eigenen Angaben zufolge auch noch Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld an die Mitarbeiter. Nur 18 Prozent räumten ein, inzwischen untertarifliche Gehälter zahlen zu müssen.

Wesentlich deutlicher scheinen sich finanzielle Engpässe bei den Investitionen in der eigenen Praxis bemerkbar zu machen: Nur jeder dritte Arzt (33 Prozent) erklärte, dass er regelmäßig Geld für neue Geräte oder Einrichtungsgegenstände aufbringen kann. 55 Prozent der Ärzte können dagegen nur unter großen Anstrengungen noch das Nötigste ersetzen und zusätzliche 12 Prozent müssen darauf hoffen, dass in der Praxis kein größeres Gerät den Dienst quittiert - da keine Rücklagen für solche Fälle verfügbar seien.

Die Arbeitslast in den Praxen des Landes ist dabei enorm: Im Schnitt arbeiten die niedergelassenen Haus- und Fachärzte über 50 Stunden in der Woche, geht aus der Befragung hervor. Jeder vierte Arzt gab sogar an, über 60 Stunden tätig zu sein. Hohe Arbeitsbelastung bei unsicherer Finanzlage - die Frage nach der persönlichen Zufriedenheit fällt dementsprechend aus: Lediglich 24 Prozent der Niedergelassenen sind mit der wirtschaftlichen Lage ihrer Praxis im Moment zufrieden. Und auch große Hoffnungen auf Verbesserung scheint es nicht zu geben: Der änd fragte die Ärzte, ob sie in den nächsten fünf Jahren eine Verbesserung oder Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage ihrer Praxis erwarten: 46 Prozent erwarten eine spürbare Verschlechterung und 44 Prozent gehen von einem unveränderten Stand aus. Lediglich 10 Prozent erwarten bessere Zeiten.

Hintergrund: An der Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (änd) beteiligten sich im Zeitraum vom 11. Juli bis zum 20. Juli 2016 insgesamt 1.109 niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet.

Quelle: Ärztenachrichtendienst Verlags-AG (änd) (ots)

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