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KBV-Chef Gassen: "Impfkampagne gerät massiv ins Stocken"

Archivmeldung vom 14.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Impfen (Symbolbild)
Impfen (Symbolbild)

Bild von Elchinator auf Pixabay

Die niedergelassenen Ärzte schlagen wegen Biontech-Lieferkürzungen Alarm und kritisieren eine Benachteiligung gegenüber Impfzentren. "Den Praxen werden in den kommenden Wochen viel weniger Biontech-Dosen zugewiesen als versprochen, weil der Impfstoff offensichtlich vorrangig an die Impfzentren geht", sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Gassen weiter: "Die Zuteilung für die Hausärzte wurde halbiert. Daher wächst bei den niedergelassenen Ärzten die Sorge, dass sie in den kommenden Wochen eher weniger als mehr am Impfgeschehen teilhaben können."

Zwar erhalten die Arztpraxen als Ausgleich für Biontech-Kürzungen mehr Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs. "Aber das wird so nicht aufgehen", warnte Gassen. "Wenn die Impfzentren komplett den vergleichsweise unproblematischen Impfstoff erhalten, die Praxen aber den umstrittenen, der zumal den unter 60-Jährigen nicht gespritzt werden darf, wird die Impfkampagne massiv ins Stocken geraten. Das darf nicht passieren!"

Wenn Gesundheitsminister Jens Spahn seine Zuteilungsstrategie nicht wieder ändere, gerate die Herdenimmunität in weite Ferne, so der KBV-Chef. "Kommt nicht mehr Impfstoff in die Praxen, wird das Impfversprechen, wonach im Sommer alle Willigen immunisiert sein können, nicht zu halten sein." Die Lieferreduzierungen in dieser und der kommenden Woche ließen "das Schlimmste befürchten". Dabei könnten die Praxen bis zu fünf Millionen Menschen pro Woche impfen. "Rund 75.000 Arztpraxen stehen dafür bereit. Erhalten die Praxen genug Impfstoff, könnten wir schon im Juni die Herdenimmunität erreicht haben."

Auch der Ständigen Impfkommission (Stiko) warf Gassen vor, mehr Impftempo zu verhindern: Die Hausärzte hätten nicht die Zeit, "um bei jedem Patienten Astrazeneca-Vorbehalte auszuräumen, zumal die Ständige Impfkommission hier Verwirrung gestiftet hat", sagte er. "Von der Stiko muss deshalb jetzt ganz schnell eine klare Ansage kommen, für wen Astrazeneca gut geeignet ist. Dafür haben wir die Kommission ja." Auch müsse für das Vakzin die Priorisierung sofort aufgehoben werden. "Dann finden sich schnell sehr viele Menschen, die sich damit impfen lassen werden." Auch er selbst habe sich bereits mit Astrazeneca immunisieren lassen, sagte der KBV-Chef.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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