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Massiver Missbrauch von Hustenmitteln als Droge - Experten fordern Rezeptpflicht

Archivmeldung vom 18.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hustenmittel mit dem Wirkstoff "Dextromethorphan" (DXM) werden in erheblichem Umfang als Droge missbraucht. In Internetforen schildern Jugendliche ihren Umgang mit dem gefährlichen Wirkstoff, der bei starker Überdosierung ähnlich schwere Rauschzustände wie LSD und Opium verursacht.

Nach einer neuen Erhebung des "Giftnotrufs Berlin" gibt es jedes Jahr 10 bis 15 Fälle von Patienten, die mit massiven DXM-Vergiftungserscheinungen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Dunkelziffer schätzt Ingrid Koch vom Berliner Giftnotruf in dem NDR-Politikmagazin "Panorama" (Sendung: Donnerstag, 18. Oktober, 22.00 Uhr, Das Erste) auf das "Hundertfache". Für Ingrid Koch ist der "einzige Weg die Verschreibungspflicht, alles andere ist sinnlos".

Auf "Panorama"-Anfrage sicherte das zuständige "Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte" (BfArM) zu, man werde "den Fällen intensiv nachgehen". Bisher hielt das BfArM eine Verschreibungspflicht für DXM allerdings für überflüssig und sprach noch im August von "lediglich drei bis fünf Fällen pro Jahr".

DXM ist Bestandteil der meisten zur Zeit rezeptfrei in Apotheken erhältlichen Hustenmittel, so etwa von "Wick Husten-Sirup", "Ratiopharm Hustenstiller" oder "NeoTussan Hustensaft". Auf Anfrage von "Panorama" betonten mehrere Hersteller, ihre Hustenmittel seien sichere Medikamente. Bernd Eberwein, Geschäftsführer des "Bundesverbands der Arzneimittelhersteller" in Bonn, erklärte, man wolle die neue Faktenlage "prüfen".

Anders als in Deutschland werden in den USA die Folgen des DXM-Missbrauchs amtlich erfasst. Die "Food and Drug Administration" hat fünf Todesfälle registriert, außerdem warnt sie vor "Hirnschäden, epileptischen Anfällen und Herzrhythmusstörungen".

Quelle: Pressemitteilung NDR


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