Studie: Harnsäure schon im Normbereich Herz-Kreislauf-Risikofaktor
Hohe Harnsäurespiegel erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sogar im Normbereich sind Harnsäurewerte mit einer erhöhten Gefäßsteifigkeit verknüpft, wie eine aktuelle Studie der Universitätsmedizin Halle zeigt.
Dies könnte bedeuten, dass Harnsäure auch bei Werten, die als
unbedenklich gelten, ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
sein kann. Die Analyse basiert auf Daten und Proben von über 70.000
Personen der NAKO-Gesundheitsstudie und ergab, dass dieser Zusammenhang
bei Frauen stärker ausgeprägt ist.
Die Forscher untersuchten die
Harnsäurekonzentration im Blutserum und deren Zusammenhang mit der
Gefäßsteifigkeit, die durch die Pulswellengeschwindigkeit gemessen
wurde. Neun von zehn der analysierten Personen lagen beim Harnsäurewert
im Normbereich. Dennoch war bereits in diesem als unbedenklich geltenden
Bereich eine positive Korrelation mit der Gefäßsteifigkeit
festzustellen, was insbesondere bei Frauen ausgeprägter war.
Die
Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die bestehenden Grenzwerte für
Harnsäure überdacht werden sollten. Aktuell liegen diese für Frauen bei
140-360 µmol/l und für Männer bei 180-420 µmol/l. Die Wissenschaftler
empfehlen, dass eine vorbeugende Therapie mit harnsäuresenkenden
Medikamenten bereits bei "normalen" Werten in Betracht gezogen werden
könnte, insbesondere für Frauen mit weiteren kardiovaskulären
Risikofaktoren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur