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Altersmediziner: Familienbesuche über Weihnachten vertretbar

Archivmeldung vom 12.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Arzt (Symbolbild)
Arzt (Symbolbild)

Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Altersmediziner Johannes Pantel hält Familienbesuche über die Weihnachtsfeiertage für medizinisch vertretbar. "Es bleibt ein Restrisiko, aber wenn jemand bereit ist, dieses zu tragen, um familiäre, zwischenmenschliche Werte an Weihnachten zu leben, dann ist das absolut in Ordnung", sagte er dem "Mannheimer Morgen".

Wenn die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten würden, sei das Risiko nicht so hoch, "wie das teilweise dargestellt wird". Ob ein harter Lockdown, der aktuell diskutiert wird, die erhoffte Wirkung haben wird, zieht Pantel, der an der Frankfurter Goethe-Universität den Arbeitsbereich Altersmedizin mit Schwerpunkt Psychogeriatrie und klinische Gerontologie leitet, in Zweifel. "Nach dem, was wir bis jetzt erlebt haben, ist das nur eine Hypothese oder eine Spekulation."

Mit Blick auf steigende Infektionszahlen vor allem in der Gruppe der Hochbetagten kritisierte er, dass das Testkonzept für Alten- und Pflegeheime zu schleppend umgesetzt worden sei. "Es wurde zu spät und zu wenig getestet." Gleichzeitig hob er hervor, dass Heime nicht wieder zu "Gefängnissen" werden dürften. "Das ist ein Dilemma, eine Gratwanderung, die die Heime täglich gehen müssen." Generell sieht Pantel durch die Pandemie eine wachsende Gefahr von Einsamkeit und Isolation. "Die Situation ist speziell für Menschen, die chronisch krank, behindert oder pflegebedürftig sind, sich in ungünstigen Wohnsituationen befinden oder in Armut leben, schwieriger geworden."

Es würden nicht nur Kontakte beschränkt, auch viele Einrichtungen wie Senioren-Begegnungsstätten, Museen, Schwimmbäder hätten geschlossen. "Hinzu kommt ein möglicher sozialer Rückzug durch eine Art von Selbststigmatisierung, die Angst, Risikogruppe zu sein und jetzt nicht mehr raus zu dürfen." Umso wichtiger sei es, den Faktor Alter nicht zu pauschalisieren. "Wir haben es hier überwiegend mit Menschen zu tun, die sich selbst schützen können. Sie sind nicht dement oder sonst nicht in der Lage selbst zu entscheiden, welches Risiko sie in Kauf nehmen wollen." Ein 70-Jähriger habe - im Rahmen der geltenden Infektionsschutzmaßnahmen - dieselben Freiheiten wie ein 20-Jähriger.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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