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Hightech-Gerät lässt Blinde über Geräusche "sehen"

Archivmeldung vom 09.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Blinder: "sieht" über das Hören (Foto: Amir Amedi)
Blinder: "sieht" über das Hören (Foto: Amir Amedi)

Menschen, die von Geburt an blind sind, können jetzt auch ohne ihre Augen sehen. Amir Amedi von der Hebrew University of Jerusalem hat gemeinsam mit seinem Team ein neues Gerät entwickelt, das es ermöglicht, visuelle Informationen über Geräusche zu interpretieren. Menschen hören Geräusche, die ein Objekt oder einen Gesichtsausdruck illustrieren und können dann beschreiben, was sie "sehen". Das System kann auch für das Lesen eingesetzt werden. Dabei entsprechen bestimmte Geräusche bestimmten Buchstaben.

Eine winzige Kamera wird am Kopf angebracht und mit einem Computer oder einem Smartphone verbunden. Ein Algorithmus wandelt die Bilder in Geräusche um und liefert über Kopfhörer die Beschreibung eines Objekts. Die Höhe der Töne verändert sich für die Beschreibung der Oberfläche einer Form. Es waren rund 70 Stunden Training erforderlich, damit eine blinde Person eine Reihe von Bildern beschreiben konnte.

Durch die Beobachtung der neuralen Aktivität von blinden Benutzern fand Amedi heraus, dass der visuelle Kortex durch die Klanglandschaften aktiviert wurde, obwohl die Augen nicht für das Sehen eingesetzt wurden. Damit ist erstmals nachgewiesen, dass die Bereiche im Gehirn, die für die Erkennung eines Objekts oder das Lesen zuständig sind, auch später noch aktiviert werden können. Das ist sogar dann möglich, wenn diese Bereiche nie normale visuelle Informationen erhalten haben, berichtet der New Scientist.

Musik für Farben, Formen und Orte

Das Team plant gegenwärtig weitere Verbesserungen des Systems. So soll Musik für die zusätzliche Darstellung von Farben, Formen und Orten eingesetzt werden. Die Geräusche sollen dann auf diese Weise angenehmer gestaltet werden. Bis jetzt kam es bei den Benutzern nach einigen Stunden zu einer Irritation durch die gehörten Töne. Mit der Umsetzung der Verbesserungen erhoffen sich die Wissenschaftler eine baldige Einführung in der Praxis.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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