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Psychische Störungen führen oft zum Bezug von Erwerbsminderungsrente

Archivmeldung vom 07.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Verzweifelt, Alleine, Alleinerziehend, Führerscheinlos, Depression, Selbstmordgedanken (Symbolbild)
Verzweifelt, Alleine, Alleinerziehend, Führerscheinlos, Depression, Selbstmordgedanken (Symbolbild)

Bild: M.E. / pixelio.de

Psychische Störungen führen häufig zum Bezug von Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor, über welche die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.

Demnach waren im vergangenen Jahr 71.319 Fälle, in denen erstmals eine Erwerbsminderungsrente gezahlt wurde, auf psychische Störungen zurückzuführen. Das entspricht im bundesweiten Schnitt einem Anteil 42,9 Prozent. In Berlin sei der Anteil mit 51,1 Prozent so hoch gewesen wie nirgendwo sonst in Deutschland. In Schleswig-Holstein seien es 45,6 Prozent gewesen, in Niedersachsen 44,2 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern 44,9 Prozent, Nordrhein-Westfalen 44,1 Prozent, in Brandenburg 39,0 Prozent sowie in Sachsen-Anhalt 34,9 Prozent, heißt es in der Antwort weiter. Laut Bundesarbeitsministerium führten im vergangenen Jahr besonders häufig Depressionen zur erstmaligen Zahlung einer Erwerbsminderungsrente.

Den Angaben zufolge ging es dabei in 21.455 Fällen um mehr oder weniger dauerhafte Depressionen, in 9.623 Fällen um eine vorübergehende Depression. In 6.206 Fällen hätten im vergangenen Jahr psychosomatische Störungen zu einer neuen Erwerbsminderungsrente geführt. Insgesamt habe es in Deutschland 2018 rund 1,8 Millionen Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit gegeben. Als volle Erwerbsminderung gilt, wenn das Leistungsvermögen des Betroffenen weniger als drei Stunden Arbeit pro Tag beträgt. "Trotz des Hereinwachsens der geburtenstarken Jahrgänge ins Hauptrisikoalter für Erwerbsminderung ist die Zahl der Neufälle rückläufig", heißt es in der Antwort des Arbeitsministeriums. Psychische Störungen seien seit Jahren "führende Bewilligungsdiagnosen" für eine Erwerbsminderungsrente.

Die Bundesregierung verweist allerdings auf Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts, wonach psychische Erkrankungen nicht häufiger geworden seien. Jedoch hätten die diagnostizierten und behandelten Fälle psychischer Erkrankungen in Deutschland sei Jahren kontinuierlich zugenommen. Es gebe auch ein verändertes "Hilfesucheverhalten". Ärztliche und psychotherapeutische Leistungsangebote würden frühzeitiger in Anspruch genommen. Psychische Erkrankungen seien mittlerweile Hauptursache für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben, sagte der AfD-Sozialpolitiker René Springer.

"Die Veränderungen in der modernen Arbeitswelt werden diese Entwicklung vermutlich noch deutlich verschärfen", so der AfD-Politiker weiter. Die Bundesregierung dürfe "nicht weiter tatenlos" zuzusehen, wie Beschäftigte "durch unzumutbare Arbeitsbedingungen wie ständige Erreichbarkeit, unbezahlte Überstunden und übermäßige Kontrolle einem hohen Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind", sagte Springer den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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