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86 Prozent Preisunterschied bei freiverkäuflichen Arzneimitteln

Archivmeldung vom 15.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de

Wer mehrere nicht-verschreibungspflichtige Medikamente bei der Apotheke um die Ecke kauft, bezahlt für diesen Arzneimittelkorb bis zu 86 Prozent mehr als beim Kauf bei einer Internet-Apotheke. Bei einzelnen Medikamenten ist der Preisunterschied sogar noch wesentlich höher. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe der WDR-Verbraucherredaktion.

Große Preisunterschiede gab es aber nicht nur zwischen Versand- und Vor-Ort-Apotheken - auch wer nur vor Ort kauft, kann durch einen Preisvergleich sparen. So kostete der Arzneimittel-Warenkorb bei der teuersten Vor-Ort-Apotheke 131 Euro, bei der günstigsten dagegen nur 101 Euro. Bei der preiswertesten Versandapotheke gab es das Paket allerdings für 70 Euro.

Auf der Einkaufsliste der Tester standen 15 nicht-verschreibungspflichtige Medikamente. Gut ein Drittel davon waren typische Erkältungsmittel, der Rest gebräuchliche Arzneimittel wie Schmerzmittel, Blutverdünner für Herzpatienten, Mittel gegen Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, ein Antiallergikum, eine Hautcreme und ähnliches. Eingekauft wurde in insgesamt fünfzehn Apotheken in fünf Städten in NRW und über vier verschiedene Vergleichsportale bei Internet-Apotheken.

In der Regel begründen die Vor-Ort-Apotheken die höheren Preise mit ihrer Beratungsleistung. Bei der WDR-Stichprobe verließen die meisten Tester die Apotheke allerdings völlig ohne Beratung. In sieben der getesteten 15 Vor-Ort-Apotheken wurden den Testern weder Fragen gestellt, noch Erklärungen zu den Medikamenten gegeben. Lediglich fünf Apotheker wollten wissen, ob Fragen zur Einnahme bestehen - zwei von ihnen wiesen dann von sich aus auf mögliche Wechselwirkungen hin. Eine der vier Versand-Apotheken schickte immerhin eine Liste mit möglichen Fragen und persönlichen Ansprechpartnern mit. Eine andere wies ausführlich auf Wechselwirkungen hin. Die übrigen legten lediglich einen Zettel mit einer Info-Telefonnummer in das Paket.

Seit 2004 ist die Preisbindung für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente aufgehoben. Ebenfalls seit 2004 müssen Kassenpatienten (außer Kinder bis 12 Jahre) diese Medikamente in der Regel komplett selbst zahlen. Besonders für chronisch Kranke, aber auch in der winterlichen Erkältungszeit, kann das teuer werden.

Weitere Informationen gibt es am heutigen Mittwoch, den 15.12.10, auf WDR2 in den Sendungen Morgenmagazin, Mittagsmagazin und Servicezeit. Außerdem in der Servicezeit des WDR Fernsehen (18.20 - 18.50 Uhr). Die Sendung "In unserem Alter" (WDR4) berichtet am 18.12.10 (8.05 -8.55 Uhr) über den Test. 

Quelle: WDR-Verbraucherredaktion

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