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Experten: Corona-Dunkelziffer zwei- bis dreimal so hoch

Archivmeldung vom 06.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gähnen und gelangweilt (Symbolbild)
Gähnen und gelangweilt (Symbolbild)

Bild: Konstantin Gastmann / pixelio.de

Der Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖDG) geht davon aus, dass die Corona-Infektionsrate in Deutschland deutlich über der amtlich gemeldeten Zahl liegt. Er schätze die Corona-Dunkelziffer auf etwa zwei- bis dreimal so hoch wie die offiziellen Zahlen, sagte der BVÖDG-Vorsitzende Johannes Nießen dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Die amtliche Summe ergibt sich aus den PCR-Test-Meldungen abzüglich der Verstorbenen. "Zunehmend ist es so, dass Personen sich einem Antigentest unterziehen und keinen PCR-Test mehr durchführen. Dies führt zu einer Untererfassung der Infektionen", sagte Nießen dem RND.

 Das Corona-Monitoring von Abwasser und Antikörperstudien von Blutspenden geben laut Nießen einen Hinweis auf diese Untererfassung. Der Entwurf für ein neues Infektionsschutzgesetz enthält Ausnahmen für Dreifach-Geimpfte für drei Monate und für innerhalb der letzten 90 Tage Genesene, etwa von der Maskenpflicht in öffentlichen Einrichtungen und von der Testpflicht bei Besuchen in Krankenhaus oder Pflegeheim. Doch um eine überstandene Infektion nachweisen zu können, brauchen die Menschen einen positiven PCR-Befund. "Nur ein Teil derjenigen, die einen positiven Schnelltest haben, machen zur Bestätigung auch einen PCR-Test. Allein deswegen schon ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen", sagte auch der Bundesvorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem RND.

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist die Zahl der PCR-Tests seit März stark eingebrochen. Wurden zu Spitzenzeiten im Januar und März dieses Jahres rund 2,5 Millionen Tests pro Woche an das RKI gemeldet, waren es in der zuletzt registrierten Woche vom 18. bis 24. Juli nur rund 890.000 Tests. Auch eine aktuell hohe Positivrate von etwa 54 Prozent, also der Anteil positiver Ergebnisse an allen durchgeführten Tests, deutet darauf hin, dass sich weniger Menschen vorsorglich testen lassen. Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, erwartet, dass bei Umsetzung der Infektionsschutz-Reform wieder mehr Neuinfizierte einen PCR-Test bei ihrem Hausarzt oder in einem Testzentrum durchführen lassen. Wer keinen Genesenen-Nachweis hat, werde wieder einen tagesaktuellen Schnelltest benötigen, um bei einer eventuellen Pflicht die Maske absetzen zu dürfen.

"Auch deswegen brauchen wir im Herbst wieder kostenlose Bürgertes ts für alle", sagte Dedy dem RND. Das gelte umso mehr, da Betreiber von Testzentren wegen der Uneinigkeit zwischen Kassenärzten und Gesundheitsamt seit dieser Woche keine Abrechnungen mehr vornehmen können, betonte Dedy. "Es steht zu befürchten, dass wir in den kommenden Wochen eine Schließungswelle bei Testzentren erleben und viele Menschen keinen wohnortnahen Zugang zu Testmöglichkeiten mehr haben", warnte der Städtetagschef.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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