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Gesundheitsökonom will Preis-Transparenz bei Corona-Impfstoffen

Archivmeldung vom 07.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Impfstoff (Symbolbild)
Impfstoff (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Gesundheitsökonom Gerd Glaeske von der Universität Bremen hat die Pharmaunternehmen aufgefordert, ihre Preiskalkulation für Corona-Impfstoffe zu veröffentlichen. "Da sowohl die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, als auch der Aufbau von Produktionskapazitäten mit staatlichen Geldern gefördert werden, müssen die Pharmafirmen offenlegen, wie sie zu ihren Preisen kommen", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Daraus müsse sich genau ablesen lassen, wie hoch der eigene Aufwand der Unternehmen sei und wie hoch der öffentliche Anteil. "Es kann ja nicht sein, dass wir am Ende für einen allseits geforderten und hoffentlich nützlichen Impfstoff doppelt zahlen, wenn die Forschungsausgaben zum Teil über Steuern sozialisiert und die zu erwartenden hohen Profite allein von Unternehmen privatisiert werden", mahnte Glaeske.

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, warnte davor, die von einigen Unternehmen versprochene Abgabe zum Selbstkostenpreis mit einem Verzicht auf Profite zu verwechseln. "Selbstkostenpreis klingt natürlich gut, aber niemand außer den Pharmafirmen kennt doch die tatsächlichen Kosten", sagte er dem RND. Selbst bei einem Preis von wenigen Euro pro Dosis könnten die Firmen noch "dicke Gewinne" machen. "Preise in der Pharmaindustrie werden nicht danach gemacht, was Forschung, Entwicklung und Produktion tatsächlich kosten, sondern danach, was der Markt voraussichtlich hergibt", so Baas.

Zwar sei der Spielraum für Preise bei einem Corona-Impfstoff aufgrund des weltweiten öffentlichen Drucks sicherlich enger als bei einem herkömmlichen Arzneimittel. "Aber die Pharmafirmen werden auch hier an die obere Grenze dessen gehen, was in der Öffentlichkeit noch als ethisch vertretbar angesehen wird", sagte der Kassenchef. Dabei sei es völlig in Ordnung, dass die Pharmafirmen Profite mit Produkten machen, die den Patienten nützten. Diese müssten aber in einem vertretbaren und für die Gesellschaft finanzierbaren Rahmen liegen, forderte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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